Tobias Werner könnte beim FCA wieder zum Thema werden
Vor Kurzem hat der Augsburger Kultkicker Tobias Werner bei Stuttgart seine Laufbahn beendet. Eine Rückkehr zum FCA nennt er "wünschenswert".
Die Fans haben ihn immer geliebt. Das lag vor allem an seiner natürlichen Art, die ihn bei seinen Anhängern auszeichnete. Beobachten konnte man das nach Trainingseinheiten: Tobias Werner schrieb geduldig Autogramme, stellte sich für Selfies zur Verfügung oder klopfte manchem freundschaftlich auf die Schulter. Als Werner im Jahr 2008 vom FC Carl Zeiss Jena zum FC Augsburg wechselte, dauerte es nicht lange, und aus Tobias wurde "der Tobi". Wurde in alten Zeitungsartikeln zum Saisonauftakt nach dem Lieblingsspieler beim FCA gefragt, lautete die häufigste Antwort: "Der Tobi."
Sein Stellenwert war enorm hoch. Schlechtere Spiele wurden ihm eher verziehen als anderen. 14.559 Minuten war er in 208 Partien in der 2. und 1. Liga für den FCA am Ball. Dabei schoß er 38 Tore. Mit der Saison 2015/16 begann eine schwierige Phase für den Stürmer. Eine Schambeinentzündung und muskuläre Probleme machten dem damals 30-Jährigen zu schaffen.
Werner: "Wollte dem Umbruch nicht im Weg stehen"
Als eine Spielzeit später Dirk Schuster das Traineramt von Markus Weinzierl übernahm, machte sich Werner Gedanken: "Ich denke schon, dass ich bei Schuster meine Chance bekommen hätte, aber ich wusste, dass die Saison zuvor für mich nicht befriedigend war." Die Anfrage des VfB Stuttgart, der zuvor in die 2. Liga abgestiegen war, kam für ihn zum richtigen Zeitpunkt. Auch, weil dort Jos Luhukay, der den FCA 2011 in die Bundesliga geführt hatte, Trainer war. Werner blickt zurück: "Es hatten damals mit Mani (Alexander Manninger) oder Ragnar (Klavan, Anm. d. R.) Leistungsträger den FCA verlassen. Ich wollte dem Umbruch nicht mehr im Weg stehen und ich wusste, dass ich auf der linken Seite mit Ji und Caiuby starke Konkurrenten habe."
Werner verließ das Sommertrainingslager in Südtirol nach zwei Tagen Richtung Stuttgart. Unter Tränen verabschiedete er sich in einem emotionalen Video von den Fans. Augsburg war für den aus Gera (Thüringen) stammenden Werner und seine Familie längst zur zweiten Heimat geworden. Dort wurden seine drei Kinder Emily, Carla und Mika geboren. "Wir fühlen uns pudelwohl hier. Augsburg ist eine kleine, gemütliche Stadt. Da ist nicht so viel Prunk wie in München oder Stuttgart. Wir lieben die Berge, die in der Nähe sind, und unser Lieblingsort ist die Kulperhütte an der Wertach", sagt Werner. Trotz des Wechsels zum VfB blieb seine Familie in Augsburg.
Werners Kind bei der Geburt gestorben
Durch einen Schicksalsschlag wurde dieser Wechsel eher eine Nebensache. Bei der Geburt seines Sohnes entstanden Komplikationen und das Kind starb. Mitten in der Nacht weckte ihn die Hotelrezeption in Stuttgart. Das Krankenhaus hatte Werner nicht erreicht. Werner erinnert sich. "Das waren grausame Stunden. Ich bin voller Euphorie nach Stuttgart und dann in ein riesengroßes Loch gefallen."
Stuttgart wurde für ihn zu einer "enttäuschenden Station", so Werner. Werners Fürsprecher Luhukay trat nach dem 5. Spieltag zurück, zudem hatte er wieder mit einer Schambeinverletzung zu kämpfen. "Unter dem neuen Trainer Hannes Wolf war es für mich schwer, wieder ins Team zu kommen." Nur sieben Spiele bestritt Werner für den VfB, der den Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffte. Werner verlor endgültig seinen Platz im Kader und wurde an Zweitligist 1. FC Nürnberg ausgeliehen. "Das war schon noch eine Herausforderung, für eine Topmannschaft zu spielen, die sich nach dem Aufstieg sehnt."
Die Zeit in Nürnberg entschädigte Werner. Wie der VfB stieg auch der Club auf – allerdings mit Werner als Stammspieler (28 Spiele). Dass Nürnberg derzeit in der Bundesliga abschmiert, ist für den 33-Jährigen kein Zufall: "Im Sommer wurden zu viele Fehler gemacht. Die dachten, der Aufstiegskader reicht für die Bundesliga. Doch die Qualität reicht nicht." Werner kehrte nach dieser erfolgreichen Saison zum VfB zurück. Dort kam er dann nur noch in der U21 in der Regionalliga zum Einsatz.
Vor kurzem hat Werner den Vertrag in Stuttgart aufgelöst
Vor kurzem hat Werner seinen Vertrag in Stuttgart aufgelöst und seine Karriere als Profifußballer beendet. "In gegenseitigem Einvernehmen", wie es so schön heißt. "Bereits in der Vorrunde hatte ich körperliche Probleme. Ich will immer hundert Prozent geben, aber das war leider nicht mehr möglich", erklärt Werner.
Nachdem Werner den FCA Richtung Stuttgart verlassen hatte, gab es das Gerücht, er könnte einmal in einer anderen Funktion zum Bundesligisten zurückkehren. Werner lächelt. "Eine Rückkehr wäre wünschenswert, aber es gibt noch nichts Konkretes." Als Trainer im Nachwuchsbereich sieht sich Werner nicht, zumindest hat das für ihn nicht "oberste Priorität".
An den Alltag ohne Fußball muss sich Werner noch gewöhnen. Seine Frau arbeitet, er ist zu Hause. "Ich kümmere mich als Hausmann viel um die Kinder und unseren Labrador", sagt Tobias Werner, den in Augsburg alle nur "Tobi" nennen.
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Tobi hat mich immer überzeugt wie kein Zweiter, auf dem Platz und neben dem Platz: Er hat immer alles gegeben und war trotzdem bodenständig, ehrlich und bescheiden geblieben. Keine Frage, wenn es irgendeine Möglichkeit gibt, muss man diesen Sympathieträger ins FCA-Team holen.
Ich traue Tobi zu, dass er jede Position mit voller Inbrunst angeht, so wie er auf dem Platz agiert hat.
Die Zeiten, dass 6 Leute beim FCA gearbeitet haben sind vorbei, so dass ein Bundesligist solche Aushängeschilder unbedingt halten
sollte.
Findet einen ordentlichen Platz für Tobi, am Besten mit Kundenkontakt und alle sind glücklich.
Tobi Werner, immer noch unvergessen. Bester Mann, Legende und Augschburger durch und durch. Wir vermissen dich und dein Kämpferherz, Turbantobi :-) und würden uns auf ein Engagement beim FCA sehr freuen!