Am Sonntag ist Enrico Maaßen noch FCA-Trainer
Trotzdem vermeidet Marinko Jurendic, Sportdirektor des FC Augsburg, nach der 1:2-Niederlage gegen den SV Darmstadt ein klares Bekenntnis zu Trainer Enrico Maaßen.
Wie sehr Enrico Maaßen die 1:2-Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 mitgenommen hatte, wurde zu Beginn der Pressekonferenz deutlich. Als der Trainer des FC Augsburg seinem Kollegen Torsten Lieberknecht zum Sieg gratulieren wollte, fand er zunächst nicht die richtigen Worte. „Torsten alles, alles Gute für dieses Spiel…“, begann er, ehe er kurz innehielt, sich sammelte und dann anfügte, „was ihr verdient gewonnen habt.“
Man muss jetzt nicht Psychologie studiert haben, um zu schlussfolgern, dass Maaßen ahnte, dass es wohl sein letztes Spiel als Trainer des Bundesligisten gewesen sein könnte. Denn nach der über 80 Minuten desaströsen Vorstellung ist es kaum vorstellbar, dass der kaufmännische Geschäftsführer Michael Ströll und Sportdirektor Marinko Jurendic, die die Ausführungen ihres Trainers in einer Ecke des PK-Raumes mit versteinerten Mienen verfolgten, weiter an Maaßen festhalten.
Enrico Maaßen übernimmt die Verantwortung
Der versuchte sich, nachdem er den Faden wieder gefunden hatte, zwar kämpferisch zu zeigen. „Ich werde alles dafür geben, dass ich weiterhin hier Trainer bin.“ Doch er wirkte nicht mehr davon überzeugt, die FCA-Profis in der nun folgenden Länderspielpause auf das Gastspiel beim nächsten Aufsteiger, den 1. FC Heidenheim, vorbereiten zu dürfen. "Ich bin dafür verantwortlich, die Spieler bestmöglich einzustellen, ich bin verantwortlich, dass wir erfolgreichen Fußball spielen.“ Aber auch er habe den „absoluten Schlüssel noch nicht gefunden“.
Zehn Minuten Sturmlauf reichen gegen den SV Darmstadt nicht
Das sahen am Samstagnachmittag 29.200 Zuschauer, der Heimbereich war wieder einmal ausverkauft, mit eigenen Augen. Die FCA-Fans hatten die Hoffnung, dass in der heimischen WWK-Arena mit einem Sieg gegen Darmstadt endlich die Entwicklungskurve der Mannschaft nach oben drehen würde. Doch sie wurden bitter enttäuscht. In der ersten Hälfte konnten die Spieler die Vorgaben des Trainers, mittels aggressiven Pressings den Gegner zu Fehlern zu zwingen, überhaupt nicht umsetzen. Mit Glück ging man mit einem 0:0 in die Pause. In Halbzeit zwei wachte die Mannschaft erst nach zwei Gegentoren durch Tim Skarke (52.) und Tobias Kempe, der einen Foulelfmeter, verursacht von Arne Maier, sicher verwandelte (70.) auf. Doch ein Sturmlauf ab der 80. Minute war einfach zu wenig. Allerdings zeigte er auch, durch den Anschlusstreffer von Ermedin Demirovic (86.) und einen Pfostentreffer von Mads Pedersen, was möglich gewesen wäre.
Dass da Sportdirektor Jurendic nach der Pressekonferenz in der Mixed-Zone ein klares Bekenntnis zum Trainer vermied, war zu erwarten. Er sprach viel von „wir“, nahm auch die Spieler in die Verantwortung, doch klar vor den Trainer stellte er sich nicht. „Personalien von Angestellten, insbesondere die des Cheftrainers, werden wir nicht öffentlich diskutieren. Das gehört sich nicht.“ Garantien gebe es aber grundsätzlich nicht im Leben, für niemanden.
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Am Sonntag, versicherte Jurendic aber, werde Maaßen noch Trainer sein. „Er ist morgen unser Trainer und wir werden in aller Ruhe zusammensitzen, wie wir es jede Woche machen.“ Doch diesmal geht es um das große Ganze. Jurendic: „Wir müssen die letzten sieben Spiele im Detail anschauen. Das wird eine gewisse Zeit brauchen, um eben auch die richtigen Schlüsse zu ziehen.“
Dass die eine weitere Zusammenarbeit mit Enrico Maaßen bedeuten werden, glaubt aber niemand mehr. Denn die bisherige Bilanz der 15 Monate unter Trainer Enrico Maaßen ist ernüchternd. Den Klassenerhalt in der vergangenen Saison erst in letzter Sekunde geschafft, ein blamables Pokal-Aus in der ersten Runde gegen Unterhaching, seit einem Jahr auswärts ohne Sieg und jetzt nach sieben Spielen nur fünf Punkte auf dem Haben-Konto. Das wird nicht reichen.
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Herr Ulrich W. hat recht und die Probleme liegen wesentlich tiefer und sind vielfältiger Art, allerdings ist Cheftrainer Maaßen einfach noch nicht so weit, ein in Seenot geratenes FCA-Schiff in sichere Gewässer zu manövrieren. Die seinerzeitige Grundidee, mit einem vom Profifußball noch unbeleckten, frischen und tatendurstigen jungen Trainer in die Saison zu gehen, hatte einen gewissen Charme, aber dann zusätzlich und nahezu inflationär nur auf junge, Liga Eins unerfahrene Spieler zu setzen, kommt einem sportlichen Harakiri gleich. Die seinerzeitige sportliche Führung, aber auch Herr Ströll und der Präsident müssen sich hier an die Nase fassen! Letztendlich muss fast immer der Trainer ins Gras beißen, dies gehört zu den Gepflogenheiten des Profi-Fussball, entbindet die weiteren handelnden Personen aber nicht von Ihrer Verantwortung dem Verein und seinen Mitgliedern und Fans gegenüber. Wäre nun gerne ein Mäuschen, um mitzubekommen, wie nun die Beratungsaktivitäten von Herrn Reuter Einfluss auf die anstehenden wichtigen Entscheidungen nehmen....es bleibt spannend, aber leider auch weiter viel zu unruhig im FCA-Kosmos.
Nobby Die Stimme der Rosenau
Alle schiessen sich auf den Trainer ein. Ist mMn nur die Spitze des Eisbergs, solange ein Berater Reuter noch an Bord ist, der vllt. als graue Eminenz die Fäden weiter im Hintergrund zieht. Der Herr Ströll ist ebenso ein Eleve von Reuter. Und der Präsident hat Amateurniveau, man sieht und hört von ihm nix. Außerdem wurde er auch von Reuter geholt.
>> Sportdirektor Enrico Maaßen will heute die bisherige Saison aufarbeiten <<
Wird oder wurde Herr Maaßen zum Sportdirektor befördert???
Danke für den Hinweis, wir haben das ausgebessert!