FCA holt Marinko Jurendic als Sportdirektor
Neben Stefan Reuter wird künftig der 45-jährige Schweizer die sportliche Weiterentwicklung des FCA vorantreiben. Der baldige FCA-Funktionär bringt eine interessante Vita mit.
Der FC Augsburg hat entschieden, sich im sportlichen Entscheiderkreis breiter aufzustellen. Bislang trug Stefan Reuter als Geschäftsführer Sport die alleinige Verantwortung beim Fußball-Bundesligisten, künftig wird ihm ein Sportdirektor zur Seite stehen. Den Namen dürften bislang nur Experten kennen, doch allein Vita und Erfolge wecken Interesse. Wie der FCA inzwischen offiziell bestätigt hat, holt er Marinko Jurendic vom FC Zürich. Der Funktionär erhält einen langfristigen Vertrag bis zum 30. Juni 2026. Mit seiner Expertise soll Jurendic Strategien und Strukturen entwickeln, um sportlich Fortschritte zu machen. Als rechte Hand bringt Jurendic Heinz Moser mit, der ebenfalls beim FC Zürich angestellt war. Moser soll eine stärkere Verzahnung zwischen Nachwuchs und Profibereich ermöglichen und wird ebenfalls eine neue Stelle bekleiden. Und zwar die als "Leiter Entwicklung".
Reuter, der eng mit Jurendic zusammenarbeiten wird, ist schon jetzt voll des Lobes für den Mann, der perfekt ins Anforderungsprofil passe. "Er hat nicht nur als Sportdirektor schon erfolgreich gearbeitet, sondern bringt durch seine eigene aktive Zeit als Spieler, seine Trainertätigkeiten, als ausgebildeter Fußballlehrer sowie seine Verbandsarbeit und eine pädagogische Ausbildung sehr gute Qualifikationen und Erfahrungen mit, die er erfolgreich in unser Team einbringen wird", lässt sich Reuter in einer Vereinsmitteilung zitieren.
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Jurendic, 45 Jahre alt, geboren in Gradacac (Bosnien-Herzegowina), wuchs bei seiner Großmutter auf, zog danach in die Schweiz. Er war ein ordentlicher Fussballer, beendete aber zuerst das Lehrerseminar, ehe er ein paar Jahre als Profi unterwegs war. Mit Thun stieg er 2002 in die Super League auf, ehe er zu Winterthur wechselte. Weggefährten stufen ihn als einen nachdenklichen Kollegen ein, der Entscheidungen hinterfragte. Bereits mit 28 Jahren musste er seine Profikarriere beenden, weil Hüfte und Leiste Berufssport unmöglich machten. Sein BWL-Studium schloss er nicht ab, weil er sich umorientierte. 2006 lernte er den Unternehmer und FDP-Politiker Otto Ineichen kennen, wurde dessen persönlicher Mitarbeiter und engagierte sich unter anderem in der Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit.
Zugang beim FCA: Marinko Jurendic war mit dem FC Zürich Meister in der Schweiz
Dem Fußball blieb er aber immer treu. Er absolvierte die Trainerausbildung, arbeitete nebenbei bei Schweizer Vereinen und beim Verband (SFV). 2018 erlangte Jurendic die Uefa-Pro-Lizenz und wechselte zum Erstligisten FC Zürich, bei dem er die U21-Mannschaft übernahm und coachte. Zugleich war er, selbst in seiner Karriere als Angreifer tätig, Stürmertrainer in der Profimannschaft sowie in der Academy. Im August 2020 beförderte der Klub Jurendic zum Sportchef. Und das mit Erfolg. Mit dem FC Zürich und dem deutschen Trainer André Breitenreiter wurde er 2022 überraschend Meister. Die jüngste Spielzeit beendete Zürich auf Platz acht. Jurendic, der in Schweizer Medien als kühl und emotionslos beschrieben wird, hatte eine junge, hungrige Mannschaft geformt. Nun soll er beim FC Augsburg Ähnliches bewerkstelligen.
Derzeit regelt er bei seinem bald ehemaligen Arbeitgeber FC Zürich den geordneten Übergang, beim FCA wird er offiziell am 1. August seine Arbeit aufnehmen. Die Vorfreude sei aber schon jetzt groß, beschreibt er. "Es reizt mich, die Zukunft des FCA in der Bundesliga in Teamarbeit mitgestalten zu können." Die Gespräche mit den Verantwortlichen seien von Beginn an von gegenseitigem Vertrauen geprägt und sehr zielführend gewesen, lässt er sich zitieren. "Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam als Team den FCA sportlich Schritt für Schritt weiterentwickeln und auch die eigenen Nachwuchsspieler mehr in den Fokus rücken werden."
Zugleich soll die Nachwuchsförderung noch mehr Beachtung finden und die Durchlässigkeit zwischen Profibereich und dem eigenen Unterbau im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) erhöht werden. Heinz Moser dient in seiner Funktion als Leiter Entwicklung als Bindeglied, wird sich folglich eng mit NLZ-Cheftrainer Claus Schromm austauschen. Reuter kommentiert die Personalie so: "Ich bin überzeugt, dass wir dadurch unseren eigenen Talenten eine noch größere Perspektive bieten können." Moser und Jurendic kennen sich seit Jahren, sie spielten zusammen beim FC Thun und arbeiteten beide beim SFV. Moser wird ähnlich beschrieben wie Jurendic. Zurückhaltend, aber konsequent in der Umsetzung der eigenen Philosophie.
Die Diskussion ist geschlossen.
Hat die längst überfällige Veränderung Präsident Krapf angstoßen ?Gute Entscheidung !!
Damit ist ein weiterer Kritikpunkt an Reuter weggefallen. Wenn er nun noch einen passablen Rechtsverteidiger holt, liegen ihm seine Kritiker zu Füßen. :)))
Grundsätzlich eine richtige und gute - längst überfällige noch dazu - Entscheidung. Die Ausgestaltung und das Funktionieren wird nicht zuletzt davon abhängen, wie der für diesen Bereich zuständige Geschäftsführer bereit ist, tatsächlich Kompetenzen abzugeben. Warten wir ab und hoffen, dass sich ein ähnliches Konstrukt wie in Freiburg mit Saier und Hartenbach, die sich beide im Hintergrund halten, entwickelt. Interessant die Mitverpflichtung eines "Leiters Entwicklung" für die Verzahnung von NLZ und Profis. Das ja mit der verkündeten Massgabe, den EIGENEN Nachwuchs intensiver an den Profbereich heranzuführen!! Würde ja zu dem passen, was vor einem Jahr bei der Neuverpflichtung von Enrico Maaßen als Ziel ausgegeben wurde. Da stellt sich die Frage nach Christoph Janker, der ja bisher genau mit der Aufgabe der Durchlässigkeit betraut war.
Nun sind die Pflöcke zunächst eingeschlagen; mal schauen wie es in der Praxis gelebt wird und ob die One-man-Show tatsächlich zur Vergangenheit wird.
https://www.fcaugsburg.de/article/marinko-jurendic-wird-sportdirektor-beim-fca-18194
FCA stellt sich in der sportlichen Führung breiter auf
PROFIS
14.06.2023, 16:49 :info:
>>Nachdem der FC Augsburg in der abgelaufenen Spielzeit zum zwölften Mal in Serie den Klassenerhalt erreicht hat und sich somit auf ein 13. Jahr ohne Unterbrechung in der Bundesliga vorbereiten kann, laufen die Saisonanalysen der Verantwortlichen auf Hochtouren.<<
Mein Fazit dazu, es kann nur besser werden!
Bravo, eine gute Entscheidung!
...sofern ihm Reuter nicht zuviel hineinredet!