FC Augsburg: Wo der FCA nicht nur in Leipzig die größten Probleme hat

Plus Gegen RB Leipzig werden dem FC Augsburg schonungslos die Grenzen aufgezeigt. In der zweiten Spielhälfte droht ein Debakel. Auf diesen Positionen besteht für die Verantwortlichen im Sommer Handlungsbedarf.

VonJohannes Graf

Nun verhielt es sich nicht so, als hätten sich die Profis des FC Augsburg vom Anpfiff weg ergeben. Allein der Blick auf die Ferse von Leipzigs Superstar Christopher Nkunku dokumentierte die anfängliche Ernsthaftigkeit, mit der die Gäste zu Werke gingen. FCA-Kapitän Jeffrey Gouweleeuw hatte zugetreten. Der Stutzen des Franzosen zerfetzte, eine Schürfwunde zierte das Fußende. Weil nach einer halben Stunde nicht zum ersten Mal Nkunku das Ziel einer Attacke war, ließ sich dahinter eine gewisse Strategie erkennen. Dass der FCA gegen RB Leipzig seine Tugenden auf den Platz bringen musste, dass er laufen und um jeden Ball kämpfen musste, überraschte nicht. Die Leipziger verfügen über eine imposante Mannschaft, allen voran jener Nkunku, dem zuzuschauen eine Freude ist.

Für die Augsburger sprach, dass sie in den ersten Minuten mit ihrem angriffslustigen Anlaufen etwas bewirkten und durch Mads Pedersen und Daniel Caligiuri Möglichkeiten besaßen. Gegen sie sprach das Auftreten nach der Anfangsviertelstunde, das in der zweiten Spielhälfte in Auflösungserscheinungen und einem 0:4-Endstand gipfelte. Niklas Dorsch, in Summe gesehen noch einer der besten Augsburger, wählte offene Worte. Schon nach dem Spiel gegen Köln (1:4) hatte er seine Mitspieler in die Pflicht genommen, hatte davon gesprochen, dass die Leipziger einem "den Arsch aufreißen", wenn man sich nicht entsprechend präsentierte. So kam es dann auch. "Das war zum Teil peinlich, das darf uns nicht passieren", schimpfte Dorsch. Eigentlich wäre der Klassenerhalt am vorletzten Spieltag ein Grund zum Feiern gewesen. Doch davon war in der Leipziger Arena nichts zu spüren. Gegen Köln hatte der FCA enttäuscht, nun in Leipzig. Nicht das Ergebnis stimmte Dorsch ratlos, vielmehr die Art und Weise. "Die ersten zehn Minuten waren ja noch okay, aber das ist mir letztlich egal, wenn du danach so auftrittst."

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