1:3 in Hoffenheim: Ein Tor von Demirovic reicht nicht zum Punkt
Gegen die TSG Hoffenheim leistet sich der FC Augsburg eine schwache halbe Stunde, die in einer Niederlage endet. Die Leistungssteigerung danach führt nicht zu Zählbarem.
Der SC Freiburg hatte unfreiwillig tags zuvor die Vorlage geliefert. Durch die 1:4-Niederlage gegen RB Leipzig hatte sich die Ausgangssituation im Ringen um einen Europapokalplatz für den FC Augsburg verbessert. Bei eigenem Erfolg gegen die TSG Hoffenheim hätte die Mannschaft von Trainer Jess Thorup den Abstand zu Platz acht vergrößert und zu Platz sechs verringert. Die Augsburger ließen diese Chance jedoch ungenutzt. Beim 1:3 (0:2) leisteten sie sich eine schwache halbe Stunde, die sie durch eine Leistungssteigerung danach nicht mehr wettmachen konnten. Im Kampf um einen Startplatz im Europapokal bedeutet die Niederlage einen Rückschlag für den FCA.
Über Wochen und Monate hinweg war der FCA von Verletzungen und Blessuren verschont geblieben, vor dem Spiel gegen Hoffenheim jedoch war Thorup zu umfassenden Umbauten gezwungen. Der Trainer hatte angedeutet, dass sich bei einigen Spielern kurzfristig entscheiden würde, ob sie einsatzfähig sein würden. Am Spieltag stand fest: Auf die Außenverteidiger Iago (Fußprellung) und Kevin Mbabu (Adduktoren und Knie) sowie Mittelfeldspieler Fredrik Jensen (Wadenprobleme) musste er verzichten. Arne Engels, Mads Pedersen, Maximilian Bauer und Ermedin Demirovic rückten in die Startelf. Der personelle Aderlass vergrößerte sich zudem wenige Minuten nach Anpfiff. Kristijan Jakic verletzte sich beim Aufwärmen am Sprunggelenk. Der Mittelfeldspieler lief zwar auf, nach zehn Minuten konnte er jedoch nicht mehr weitermachen. Ihn ersetzte Tim Breithaupt.
Stabilität beim FC Augsburg leidet unter Umstellungen
Nicht nur personell, sondern auch taktisch reagierte Thorup auf seinen Kaderengpass. In der Abwehr verteidigten mit Jeffrey Gouweleeuw, Maximilian Bauer und Felix Uduokhai drei Innenverteidiger, Ruben Vargas und Mads Pedersen fungierten auf den Außenbahnen. Unter diesen Umstellungen litt die Stabilität der Augsburger, die jüngst 13 Punkte in fünf Spielen geholt hatten. Gerade im Zentrum des Spiels hatten sie Probleme mit dem Verschieben und Verwickeln in Zweikämpfe. Die Hoffenheimer nutzten die Räume, kombinierten und erspielten sich Tormöglichkeiten. Nach ersten Annäherungen durch David Jurasek (8.) und Anton Stach (11.) goss Stürmer Wout Weghorst die Überlegenheit in Zahlen. Pavel Kaderabek bereitete unbehelligt vor, der Niederländer drückte den Ball über die Linie zum 1:0 (17.). Die Augsburger präsentierten sich weiterhin unsortiert und kassierten nach einem Ballverlust im Mittelfeld den nächsten Treffer. Maximilian Beier legte ab, Andrej Kramaric schlenzte den Ball formvollendet ins lange Eck zum 2:0 (20.). Beier selbst verpasste per Kopfball die frühzeitige Entscheidung (23.).
Thorup kratzte sich an der Seitenlinie nachdenklich am Kinn. Seinen Ansatz mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette warf er anschließend über den Haufen, stattdessen stellte er nach einer halben Stunde auf eine Viererkette mit den Außenverteidigern Bauer und Pedersen um, Ruben Vargas rückte als Zehner ins offensive Zentrum. Fortan wirkten die Augsburger gefestigter, im gewohnten System kehrte Sicherheit zurück. Vargas eröffnete sich die Chance, noch vor der Pause zu verkürzen. Der Schweizer scheiterte allerdings mit seinem Schuss am Bein von Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann (42.).
FCA im Bundesliga-Spiel gegen Hoffenheim nah am Ausgleich
In den Minuten nach Wiederanpfiff setzte sich der Augsburger Aufwärtstrend fort. Hätte Arne Maier mit mehr Präzision und Wucht den Ball aufs Tor gehoben, hätte er den Anschluss hergestellt (46.). Bei einem Schuss von Engels parierte Baumann (48.), danach stand nach einem Maier-Abschluss nur noch der Pfosten im Weg (56.). Der Lohn der intensivierten Offensivbemühungen war dem Kapitän vorbehalten. Nach einem Querpass des umtriebigen Phillip Tietz spitzelte Demirovic den Ball zum 1:2 ins Netz (61.). Mit seinem 15. Saisontreffer war der FCA endgültig zurück im Spiel. Nah dran am Ausgleich war Augsburg nach einem Kopfball des eingewechselten Dion Beljo, aber Weghorst klärte auf der Torlinie (80.).
Statt des Ausgleichs auf der einen folgte die Entscheidung auf der anderen Seite. Nach einem Konter schickte Ihlas Bebou den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte zum 3:1-Endstand (90.).
Hoffenheim Baumann - Kabak (64. Brooks), Grillitsch, Drexler - Kaderabek, Stach, Prömel, Jurasek (75. Tohumcu), Kramaric (75. Bülter) - Weghorst, Beier (87. Bebou)
Augsburg Dahmen - Gouweleeuw, Bauer (64. Pfeiffer), Uduokhai - Vargas (75. Beljo), Engels (75. Kömür), Jakic (12. Breithaupt), Pedersen - Maier (75. Pep Biel) - Tietz, Demirovic
Tore 1:0 Weghorst (17.), 2:0 Kramaric (20.), 2:1 Demirovic (61.), 3:1 Bebou (90.) Schiedsrichter Exner (Münster) Zuschauer 28.881
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Ein eigenerTrainer für den "ruhenden Ball" : war das ein Aprilscherz des FCA ? Wer weiß mehr ?
Eine letztendlich unnötige Niederlage, die ihren Ursprung in der katastrophalen Anfangsphase und der falsch gewählten Taktik hatte, für die sich unsere Mannschaft zu unbeweglich und nicht kurzfristig lernbereit zeigte. Zu den plötzlich so vielen angeschlagenen Spielern gesellten sich bereits abgestellt gewähnte Stockfehler der Arivierten. Am Ende des Tages ein gebrauchter Sonntag, der mit einer unnötigen Niederlage sein Ende fand.
Noch zum Thema Europa...wir täten wirklich gut dran, nur von Spiel zu Spiel zu denken, alles andere stört zu sehr den normalen Ablauf und wir sind halt kein Spitzenteam, welches diesbezüglich Multitasking fähig ist.
Nobby Die Stimme der Rosenau
Die Dreierkette zu Beginn des Spiels hat dem Gegner in die Karten gespielt.
Vor dem 2:0 war ein unnötig hektischer Abschlag von Dahmen der Ursprung des Geschehens.
Dass Vargas dann kurz vor der Pause den Ball nicht querspielt und dadurch den Anschlußtreffer versemmelt war dann noch das i-Tüpfelchen. In der 2. Halbzeit gab es aber auch Möglichkeiten wenigstens noch einen Punkt zu ergattern - trotz der vielen Ausfälle. Wer seine Chancen nicht nutzt..... Spiel verloren, nichts kaputt aber irgendwie ärgerlich - weil unnötig.
(edit/mod/ NUB 7.3)
Nachdem auch noch Jakic ausfiel war's das mit der eingespielten Abwehrkette. Das erste Gegentor absolut vermeidbar, aber Pedersen im Jogg-Modus zurück, nur nicht überanstrengen. Durch das zweite Gegentor wurde es natürlich richtig schwer gegen die Hausherren.
In der zweiten Hälfte je länger das Spiel dauerte desto mehr übernahm der FCA das Kommando. Man merkte die Umstellung auf die Viererkette fruchtete, daraus resultierend der Anschlusstreffer, prima herausgespielt. Trainer Thorup wechselt drei neue Offensivkräfte ein, aber heute war leider das Spielglück nicht auf unserer Seite, Pfostentreffer u. Ball auf der Linie geklärt.
Man muss aber auch klar anmerken, du kannst als Mannschaft nicht 4 Ausfälle ohne Substanzverlust kompensieren, nachdem im Vorfeld bereits zwei Defensivspieler ausfielen, man könnte auch sagen die Seuche ist zurück.
Einfach nur grottenschlecht gespielt. Wir haben gottseidank mit dem Abstieg nichts mehr zu tun, deshalb die Feststellung: Ach ist der Rasen schööön grün.
Einen Fehler würde ich es nicht direkt nennen. Angesichts der Tatsache, dass drei Außenverteidiger verletzungsbedingt fehlten, lag der Versuch nahe. Offensichtlich schiefgegangen.Trotzdem müssen wir das System mittelfristig auch beherrschen, sonst sind wir bei Verletzungen zu wenig flexibel. In der 2. HZ wäre der Ausgleich möglich gewesen. Allerdings waren viele unserer Zuspiele auch zu unpräzise und Tietz vorne war zwar gut in pucto Bälle festmachen, insgesamt waren wir vorne aber oft zu umständlich und zu wenig durchschlagskräftig. Insgesamt geht der Sieg von Hoffenheim wohl in Ordnung, weil sie vorne vor allem in der 1. HZ effizienter und kaltschnäuziger waren. Zumindest gegen Union und Bremen sollte noch was gehen, so dass wir hoffentlich über die 40 Punkte kommen. Fürs internationale Geschäft sind wir aber noch nicht gut und noch nicht stabil genug. Aber Jess braucht ja noch Herausforderungen fürs nächste Jahr.
Leider hat der Trainer die falsche "Taktig ausgepackt" und erst umgestellt, als man schon 2 Tore eingefangen hat. Trotz dem Fehlen der beiden Außenverteidiger hätte man bei besserer Chancenverwertung, das von mir vorausgesagte Remis möglich machen können, Ja!
Der Fehler wurde schon beim System begangen. Dreierkette hat beim FCA noch nie funktioniert. Nach Umstellung nach einer halben
Stunde war der FCA wieder im Spiel. Leider heute zu spät. Dazu heute auch kein Glück gehabt. Heute mal Fehler vom Trainer der sonst eine prima Arbeit abliefert.