Über den DFB-Pokal und seine ganz eigenen Gesetze
Ein Tor geschossen und doch das Spiel für die eigene Mannschaft verloren. Der DFB-Pokal hat seine eigenen Gesetze – und schreibt immer wieder neue Geschichten.
So vieles, das da passen würde. Von der Unwissenheit, die ja bekanntlich nicht vor Strafe schützt, bis hin zum Pokal und den vermeintlich eigenen Gesetzen. Am Ende aber war es Florian Kainz reichlich egal, weshalb die Hamburger Spieler um ihn herum plötzlich jubelten, während seine Kölner Mannschaftskollegen bedient Löcher in den Boden zu blicken versuchten.
Passiert schließlich auch nicht jeden Pokalabend, dass man trotz eines Tores zum Auslöser der Niederlage wird. Kainz war als letzter der Kölner Schützen im Elfmeterschießen angetreten. Doch Schiedsrichter Daniel Schlager überbrachte dem Österreicher nach dessen Treffer die Nachricht, dass er die Anerkennung verweigern muss. Kainz hatte das Kunststück vollbracht, mit rechts seinen linken Fuß anzuschießen. Würde man es absichtlich versuchen: keine Chance.
Die Spieler des HSV waren nicht die einzigen Hamburger Sportler, die am Abend jubelnd über den Platz liefen
Weil es aber verboten ist – und das ist nun eines der pokaleigenen Gesetze –, den Ball beim Elfmeter zwei Mal nacheinander zu berühren (ansonsten könnte man ja einfach mit der Kugel ins Tor laufen), freute sich der HSV, während Kainz sich immerhin gewiss sein konnte, den Pokal-Kuriositäten ein weiteres Kapitel hinzugefügt zu haben.
Die Spieler des HSV waren allerdings nicht die einzigen Hamburger Sportler, die am Abend jubelnd über den Platz liefen. Der ebenfalls zweitklassige Lokalrivale St. Pauli schaltete den Favoriten aus Dortmund mit 2:1 aus. Ein Ergebnis, das gemeinhin als Sensation gilt und die immer wieder gern erzählte David-Goliath-Analogie auf den Plan ruft. Der Pokal hat eben doch seine eigenen Gesetze – und immer wieder neue Geschichten.
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