Zehn-Minuten-Zeitstrafe für Amateurkicker kommt zurück
Die Gelb-Rote Karte kennt jeder. Doch nun soll die Zehn-Minuten-Strafe im bayerischen Amateurfußball wieder eingeführt werden. Welche Vorteile die Zeitstrafe haben kann.
Als 1993 im Amateurfußball die bis dahin bewährte Zeitstrafe abgeschafft wurde, war der Aufschrei groß. Schließlich galt die zehnminütige Auszeit als sinnvolles Instrument, aufgeheizten Gemütern eine Auszeit zu verpassen, ohne dass die Sünder gleich komplett vom Spiel ausgeschlossen wurden. So wie es die damalige Neuerung, die Gelb-Rote Karte, zur Folge hatte. Doch die „Ampelkarte“ und Zeitstrafe durften nach Weisung der Fifa damals nicht parallel zueinander existieren. Nur im Jugendfußball überlebte die Zeitstrafe in ihrer auf fünf Minuten verkürzten Variante.
Zur Saison 2022/23 wird im Amateurfußball die Zehn-Minuten-Strafe wieder eingeführt
Weil der Weltverband Fifa mittlerweile die Vorgaben gelockert und den Nationalverbänden für das Amateur- und Jugendlager in den vergangenen Jahren immer mehr Gestaltungsspielräume zugesteht, feiert die Zeitstrafe nun auch im Frauen- und Männerfußball ihre Wiedergeburt. Beim Verbandstag des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) folgten die Delegierten dem zuvor auf den Bezirkstagen mit großer Mehrheit zugestimmten Vorschlag, bereits zur nun beginnenden Saison 2022/23 die Zehn-Minuten-Strafe wieder einzuführen. Zumindest von der Landesliga abwärts, die Regional- und Bayernliga der Männer unterliegen gesonderten Bestimmungen durch die Spielordnung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), dort greift die Neuerung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.
Derzeit arbeiten die BFV-Gremien noch an den letzten Details, an denen sich die Schiedsrichter bei der Verhängung der Strafe orientieren können. Bis am 15. Juli der Startschuss in den Landesligen fällt, soll in diesen Punkten Klarheit herrschen. Bei der Abstimmung in Bayern ging es darum, die Zeitstrafe als zusätzliches Element einzuführen. Die Gelb-Rote Karte bleibt also weiter im Repertoire der Unparteiischen. Was nicht überall so ist. Im Saarland dreht der Verband die Uhr um 29 Jahre zurück und ersetzt die Ampelkarte wieder durch die Zeitstrafe.
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