19 Starter für die WM in Südafrika stehen fest
Hamburg (dpa) - Der "Campione" jubelt und mit ihm sieben weitere Nationen, Diego Maradona steht trotz des "Wunders von Palermo" mit Argentinien vor dem alles entscheidenden Showdown.
Nach dem vorletzten Spieltag der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft sind 19 der 32 Plätze für die Titelkämpfe vom 11. Juni bis 11. Juli 2010 in Südafrika vergeben. Neben Deutschland und Weltmeister Italien schafften es Ex-Europameister Dänemark, Serbien, die Elfenbeinküste, Mexiko, Chile und die USA. Argentinien zählt bisher nicht zu den Glücklichen.
Die "Gauchos" gewannen durch einen Treffer von Martin Palermo in der dritten Minute der Nachspielzeit in Buenos Aires mit 2:1 gegen Schlusslicht Peru. "Ich dachte schon, wir wären draußen", meinte Maradona, der nach dem Spiel den "Taucher" auf dem nassen Rasen machte: "Das Wunder des heiligen Palermo hat uns ein neues Leben gegeben." Pathos hin, Wunder her: Am 14. Oktober kommt es zum irdischen Duell in Montevideo gegen den Erzrivalen, Angstgegner und Verfolger Uruguay. Bei einem Sieg wären Maradonas Mannen sicher dabei, bei einem Remis in der Relegation, bei einer Niederlage droht aber erstmals seit vier Jahrzehnten das Aus. Abfangen kann den zweimaligen Champion möglicherweise noch Ecuador durch einen Erfolg bei den frisch qualifizierten Chilenen.
Der Weltmeister ließ derweil nichts anbrennen. "Italien ist halt Italien", stellte einer fest, der es wissen muss: Giovanni Trapattoni. Zuvor hatte der ehemalige Coach der "Squadra Azzurra" mit seinen Iren Italien ein 2:2 in Dublin abgetrotzt. Erst in der 90. Minute egalisierte der eingewechselte Alberto Gilardino die 180 Sekunden zuvor durch Sean St. Ledger erzielte Führung und löste damit die WM-Fahrkarte. "Es wäre absurd gewesen, wenn wir verloren hätten, so wie wir gespielt haben", meinte Italiens Nationaltrainer Marcello Lippi. Während die "Azzurri" das direkte Südafrika-Ticket buchten, darf sich Irland als Zweiter der Gruppe 8 auf die Relegation am 14. und 18. November freuen.
Überschwänglich zelebrierten die dänischen Anhänger den Einzug des ehemaligen Europameisters durch den 1:0-Sieg gegen Erzrivale Schweden. "Es ist wundervoll", schwärmte Coach Morten Olsen. Bedanken durfte er sich bei Jakob Poulsen, der in der 79. Minute den erlösenden Treffer erzielte und "Danish Dynamite" vor dem letzten Spieltag mit 21 Punkten den Gruppensieg sicherte. Nach der Niederlage der Schweden steht Portugal mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo vor dem Einzug in die Playoffs. Der Star-Kicker musste frühzeitig verletzt raus, doch seine Mitstreiter brachten ein 3:0 gegen Ungarn unter Dach und Fach. Der Lohn: Vorbei an Schweden auf Platz zwei.
Mit einem 5:0-Kantersieg gegen Rumänien katapultierte sich Serbien ohne Umweg nach Südafrika. "Das war die schönste Nacht in der Geschichte des serbischen Nationalteams", schrieb die Zeitung "Press". Die Mannschaft genoss im offenen Bus die Ovationen der Fans auf der Fahrt durch das Belgrader Zentrum. "Für solche Spiele lebt man!", meinte Nationalcoach Radomir Antic mit Tränen in den Augen. Als überragender Akteur wurde der Ex-Herthaner und Torschütze Marko Pantelic gefeiert. Ebenfalls seinen Beitrag zum Trefferreigen leistete der Stuttgarter Zdravko Kuzmanovic. Platz zwei in der Gruppe 7 geht an den ehemaligen Welt- und Europameister Frankreich. Die "Équipe tricolore" fertigte die Färöer Inseln ebenfalls mit 5:0 ab.
Hochspannung in Gruppe 2: Ein Zähler fehlt Ex-Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld mit der Schweiz (20) nach dem 3:0-Sieg über Luxemburg, bei dem der ehemalige Bundesliga-Profi von Eintracht Frankfurt, Benjamin Huggel, mit dem Treffer zum Endstand das 1000. Schweizer Tor in der Länderspiel-Geschichte markierte. Am Mittwoch heißt der Gegner Israel, das sich durch das 3:1 gegen Moldawien auf Rang drei verbesserte. "Natürlich wird die Belastung groß sein, aber wir haben den Vorteil vor eigenem Publikum zu spielen", betonte Hitzfeld. Auf einen Ausrutscher wartet Otto Rehhagel mit seinen zweitplatzierten Griechen. 5:2 hieß es am Ende im Athener Olympia-Stadion gegen Lettland - viermal traf Leverkusen-Legionär Theofanis Gekas - in der Bundesliga leidet er unter Ladehemmung.
Während in der Gruppe 3 die Slowakei ihren Matchball durch ein 0:2 gegen den Zweiten Slowenien vergab und sich dahinter auch Tschechien (2:0 gegen Polen) und Nordirland noch Chancen auf den zweiten Rang ausrechnen können, bescherten Wolfsburgs Edin Dzeko und Hoffenheims Vedad Ibisevic Bosnien-Herzegowina die Relegation. Sie erzielten die Treffer beim 2:0 in Estland. Raus aus dem Rennen in der Gruppe 5 mit Spitzenreiter und Europameister Spanien ist der ehemalige WM-Dritte Türkei - Trainer Fatih Terim kündigte daraufhin seinen Rücktritt an.
Auf dem WM-Kontinent Afrika schlug Stürmerstar Didier Drogba nach seiner Einwechslung in Malawi zu und ebnete der Elfenbeinküste mit seinem Treffer zum 1:1 den Weg zur zweiten Teilnahme nach 2006. In der Nord- und Mittelamerika-Zone (CONCACAF) triumphierte Mexiko mit 4:1 überraschend deutlich über El Salvador. Die Nationalmannschaft der USA besiegte Honduras mit 3:2.
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