Henry sagt adieu: Nie wieder für die "Bleus"
New York (dpa) - Rekordtorjäger Thierry Henry sagt den "Bleus" adieu: Der 32 Jahre alte Stürmer erklärte seinen Rücktritt aus der französischen Fußball-Nationalmannschaft.
"Das ist das Ende für mich im Nationalteam", teilte Henry in New York mit, wo er als neuer Star der NY Red Bulls präsentiert wurde. Henry wünschte dem neuen Nationaltrainer Laurent Blanc, mit dem er 1998 die WM 1998 vor eigenem Publikum gewann, "viel Glück". Nach seinem Debüt 1997 gegen Südafrika (2:1) traf "Titi" in 123 Länderspielen 51 Mal für die "Équipe Tricolore". Neben der WM 1998 gewann er mit Frankreich auch die EM 2000 sowie den Confederations Cup 2003. "Eine Legende tritt zurück", schrieb das Fußball-Portal "football.fr".
In seiner neuen Wahlheimat New York erklärte Henry nun, er wolle es nicht wie der Engländer David Beckham machen, der als Profi von Los Angeles Galaxy zwischen den USA und Europa "gependelt" sei. "Ich habe das Nationaltrikot immer mit Stolz und Vergnügen getragen. Aber nun ist es zu Ende. Ein neues Kapitel beginnt", fügte er an. Der langjährige Nationalelf-Kapitän galt zu Hause lange Zeit nicht nur als einer der besten und erfolgreichsten Fußballer, sondern auch als einer der beliebtesten Sportler überhaupt. Sein letztes Jahr im Nationalteam wurde jedoch von schlimmen Skandalen überschattet.
Henrys berühmt-berüchtigtem Handspiel war es zu verdanken, dass Frankreich sich im Playoff gegen Irland durchsetzte und für die WM qualifizierte. Während Henry die meiste Zeit auf der Bank saß, blamierte sich das Team um Bayern-Star Franck Ribéry in Südafrika auf dem Rasen und auch abseits der Plätze. Man schied nach der Vorrunde sieglos aus, machte aber vor allem durch Querelen Schlagzeilen. Durch seine Einwechslungen in den Spielen gegen Uruguay (0:0) und Südafrika (1:2) avancierte Henry aber immerhin zum ersten französischen Spieler, der bei vier Weltmeisterschaften zum Einsatz kam.
Zurück im Zorn blickt Henry deshalb aber nicht. "Ich werde die guten Momente, die ich mit meinen Kameraden erlebt habe, niemals vergessen. Aber auch die schlechten Augenblicke sind wichtig, weil man dann die guten besser genießen kann", sagte er. Die Zeitung "Le Figaro" würdigte nach der Rücktrittsnachricht Henrys internationale Karriere. Er und die französische Auswahl seien zusammen groß geworden, schrieb das Blatt in der Onlineausgabe.
Henry wolle sich wohl nun in New York vom Stress und den Strapazen erholen. Den amerikanischen Fans versprach er allerdings, dass er in den USA Ambitionen habe und nicht "den Fußball-Rentner" spielen wolle. "Ich will gewinnen", sagte der frühere Profi von Barcelona und Arsenal.
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