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Mainzer Festung fällt - Bremer träumen von Europa
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Mainz (dpa) - Elf Spiele hielt die Festung Bruchwegstadion des FSV Mainz 05 in der Fußball-Bundesliga - erst Pokalsieger Werder Bremen knackte die stolze Serie des Aufsteigers. "Auch damit können wir umgehen", sagte 05-Trainer Thomas Tuchel trotzig nach der ersten Heimpleite.
Dafür jubelten die Bremer, die mit dem glücklichen 2:1 (1:1)-Auswärtssieg und zehn Punkten aus den letzten vier Spielen als Tabellensechste berechtigterweise wieder von den internationalen Startplätzen träumen können. "Man kann sicher besser spielen. Über die Punkte sind wir richtig froh", meinte Trainer Thomas Schaaf nach dem müden Auftritt seiner Elf, die nur 40 Stunden nach dem 4:1-Sieg im Europa-League-Spiel gegen Twente Enschede schon wieder ran musste.
Tuchel war sicher: "Mit personellem Gleichstand hätten wir das Spiel nicht verloren." Spielentscheidend sei die Rote Karte für Florian Heller nach nur 14 Minuten gewesen, kreidete der 36-Jährige den Pfiff von Schiedsrichter Babak Rafati (Hannover) an. Nach einem Foul von Aaron Hunt leistete sich der Mainzer einen mehr angedeuteten als ausgeführten Fußtritt gegen den Bremer. Im folgenden Gerangel drückte Hunt dem 05er den Ellbogen ins Gesicht. Rafati entschied auf Rot für Heller, gab Hunt aber nur Gelb. "Beide Spieler wären mit der Gelben Karte gut bedient gewesen. Wenn er Heller bestraft, was war dann mit dem Ellbogen von Hunt?", fragte Tuchel erregt. "Schon der Versuch ist strafbar", begründete Rafati seine Entscheidung gegen den Mainzer.
"Die Karte hat das Spiel zerstört. Man kann sie geben", grantelte der sonst so schweigsame Miroslav Karhan, der mehr vom Spiel erwartet hatte. Als "Sonntagsschüsse" bezeichnete der slowakische Rekord- Nationalspieler die Bremer Tore durch Tim Borowski (32.) und Sebastian Prödl (50.). Doch auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch Aristide Bancés 112 km/h schnelles "Geschoss" (45.) gehörte in diese Kategorie. "Dass die Serie gerissen ist, ist egal. Gibt es es neue", meinte Karhan. Tuchel freute, dass die Mainzer auch zu zehnt das bessere Team waren. "Ich bin trotzdem zufrieden. Bei der Qualität des Gegners passiert es mal, dass das Ergebnis nicht stimmt." Doch auch er wusste, dass die Bremer an diesem Tag zu packen waren.
Schaaf monierte die fehlende körperliche und geistige Frische seiner Spieler, denen noch das schwere Europa-League-Match gegen den FC Twente Enschede in den Knochen steckte. Am Ende aber überdeckten die drei gewonnenen Punkte den nicht überzeugenden Auftritt, bei dem weder Mesut Özil noch Hunt oder Claudio Pizarro zu überzeugen vermochten. Nun ist für die Bremer erst einmal Regeneration angesagt vor dem richtungsweisenden Duell mit dem wiedererstarkten VfB Stuttgart, der vier Punkte weniger auf dem Konto hat als Werder.
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