Mainzer Zidan trauert um Opfer in Port Said
Mohamed Zidan vom Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 trauert um die Opfer der tödlichen Ausschreitungen nach dem Fußballspiel zwischen den Spitzenmannschaften Al-Masri und Al-Ahli in seiner Heimat.
"Die Nachrichten und Bilder aus meiner Heimatstadt Port Said schockieren mich, sie machen mich sehr betroffen", sagte der 30-jährige Ägypter, der vor kurzem vom deutschen Meister Borussia Dortmund nach Mainz zurückgekehrt war.
Al-Masri ist der Heimatverein des einzigen Ägypters in der Bundesliga. "Ich habe lange für den Club gespielt, auch in diesem Stadion", erklärte Zidan, der seit 2011 auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. "Ich habe seit gestern sehr viel mit der Heimat telefoniert, meine Familie und meine Freunde, die in Port Said leben, sind von dem Unglück nicht betroffen", sagte Zidan. Er sei mit den Gedanken bei den Opfern und deren Angehörige, versicherte der Fußball-Profi in einer Presseerklärung seines Clubs.
Die Nachrichtenagentur dpa hat weitere Reaktionen zusammengestellt:
FIFA-Präsident Josef Blatter: "Wir müssen sicherstellen, dass sich solch eine Katastrophe nie mehr wiederholt."
FIFA-Präsident Blatter: "Heute ist ein schwarzer Tag für den Fußball."
Issa Hayatou (Präsident des afrikanischen Fußballverbandes CAF): "Afrikas Fußball ist in Trauer."
Rainer Zobel (Ex-Trainer Al-Ahli): "Die Krawalle haben eine neue Dimension erreicht. Dass diese innerhalb des Stadions stattfanden, ist für mich neu."
Hans-Jürgen Dörner (Ex-Trainer Al-Ahli): "Das ist natürlich für den ägyptischen Fußball, für das ägyptische Volk, für das ägyptische Land eine Riesen-Niederlage."
Fan-Forscher Gunter A. Pilz: "Das hat weniger, fast gar nichts, mit typischen Fußball-Auseinandersetzungen zwischen Fans zu tun. Der Fußball in seiner großen Attraktivität wird hier benutzt, um politische Brutalitäten und Machtspiele durchzuführen."
EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton: "Die Ereignisse im Stadion sind absolut inakzeptabel."
Scharif Ikrami (Torhüter des Clubs Al-Ahli): "Es ist vorbei. Wir haben alle eine Entscheidung getroffen, dass wir nie wieder Fußball spielen werden."
Ikrami: "Da sind Leute vor unseren Augen gestorben. Wir können überhaupt nicht daran denken."
Fábio Júnior (Stürmer des Clubs Al-Ahli): "Wir waren in den Umkleidekabinen. Die Fans wollten rein, und es gab fast keine Sicherheitsvorkehrungen. Die ägyptische Polizei kümmert sich um nichts, für sie ist alles in Ordnung." (dpa)
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