Die Uefa hat es bei der Auslosung vorgemacht: Wiederholungen können glücklich machen. Es gibt viele Beispiele, wo sie wünschenswert wären.
Profitiert hat der FC Bayern ja schon davon. Deshalb ist all jenen kaum zu widersprechen, dass es sich mal wieder um den Dusel gehandelt hat, der immer dann Einzug hält, wenn ihn die Münchner Mannschaft benötigt. Weil sich die Uefa bei der Auslosung des Champions-League-Achtelfinales bei der Zusammenstellung der Loskugeln vertan hatte, musste die ganze Prozedur wiederholt werden. Die Bayern treffen statt auf Atletico Madrid auf Salzburg. Kaum Reisestrapazen und beste Chancen, weiterzukommen.
Nun wäre es ein Leichtes, sich über das bajuwarische Glück oder die Unfähigkeit des Verbandes lustig zu machen. In Wahrheit aber hat die Uefa den großen Traum aller Lottospielerinnen und -spieler Wirklichkeit werden lassen. Wann immer sechs aus 49 Zahlen Millionensummen versprechen, haben die meisten den Wunsch, dass die Ziehung wiederholt wird. Untrügliches Zeichen dafür: an der Pinnwand vergilbende Scheine.
Ein anderer Ende von "Game of Thrones"?
Generell wäre an vielerlei Stellen eine Wiederholung samt alternativem Ende wünschenswert. Dann hätte die Englisch-Schulaufgabe in der achten Klasse möglicherweise nicht ein Zusatzjahr in der Schule nach sich gezogen. Das Serienfinale von "Game of Thrones" könnte abermals abgedreht werden – mit einem Schluss, der die Fans zufrieden zurücklässt. Manch’ geselliger Abend hätte gewiss eine Wiederholung verdient – am besten ohne die schädelspaltenden Absacker, die den Folgetag erbärmlich starten ließen.
Es sind wundervolle Fantasien, die im Fehler der Uefa-Zeremonienmeister ihren Ursprung haben. Pech für den Verband, Dusel für die anderen – nicht nur für den FC Bayern.
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