Offiziell entscheidet der Fußball-Weltverband zwar erst nächstes Jahr, wo die WM 2034 stattfinden wird. Doch Fifa-Präsident Infantino hat längst entschieden.
Gianni Infantino hat sich als Präsident des Fußball-Weltverbandes eine Position erarbeitet, um die ihn selbst Sepp Blatter beneiden dürfte. Galt letztgenannter schon als Prototyp eines Funktionärs, für den nur drei Dinge zählen (Geld, Geld, Geld), hat sich dessen Nachfolger komplett von den Fesseln eines wertebasierten Sports befreit. Via Instagram gab er bekannt, dass die Fußball-WM 2034 in Saudi-Arabien stattfinden wird. Die Entscheidung fällt die Fifa offiziell zwar erst nächstes Jahr, aber das autoritär regierte Königreich ist der einzig verbliebene Bewerber und Infantinos Wunschkandidat. Alle weiteren Interessenten hat er durch geschicktes Taktieren anderweitig versorgt.
Infantino beherrscht das größte aller Spiele mit meisterlicher Brillanz. Diskussionen über Menschenrechte stören da nicht einmal mehr. Sie spielen keine Rolle und werden bestenfalls mit einem hämischen Grinsen zur Kenntnis genommen. Regenbogenbinde? Ach, wie nett.
Fußball-WM 2034 wird in Saudi-Arabien ausgetragen
Natürlich gibt es jetzt wieder Forderungen und Appelle. An der Entscheidung wird das nichts ändern. Keiner da, der Infantino auf Augenhöhe begegnen könnte. Er macht buchstäblich, was er will. Saudi-Arabien zahlt, Infantino liefert. Das ist ebenso einfach, wie frustrierend.
Die Diskussion ist geschlossen.
Das ist so abstoßend, was dieser Weltverband unter Infantino macht. Diesmal, und mit der Lehre von Katar, die den politischen Führer der Hamas beherbergen, sollte genug Vorlauf sein, um einen kraftvollen Boykott aller aufgeklärten Mitgliedsstaaten zu organisieren, und z.B. an anderem Ort ein Ersatzturnier zu spielen.
Ich bin glühender Fussballfan. Stehplatz im Stadion ist ein Muss.
Die WM 2022 in Katar habe ich nicht vermisst. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mal wo die WM 2026 statt findet. Und 2034 denke ich werde ich auch sehr gut ohne WM überleben. 2024 soll ja EM in Deutschland sein. Mal schauen ....
Die Stimmung wie es 2002 oder gar 2006 gab, wird es nicht mehr geben. WMs und EMs sind einfach nur noch Sponsorenveranstaltungen mit viel Eventpublikum geworden.
Lieber beispielsweise ein Spiel von BSG Chemie Leipzig anschauen als CL oder WM-Finale.
Und wie immer spielen alle dieses widerwärtige Spiel mit. Als hätte man keine Wahl. Weil's nicht nur Blatter und Infantino nur ums Geld geht. Aber die Spieler können ja wieder Regenbogen tragen und sich betroffen zeigen.
Das ist nicht widerwärtig, das ist "normale" Politik auf vielen Feldern. Bleiben wir mal bei den deutschen Parlamenten (Legislative). Wie oft wird einem Koalitionspartner ein Zugeständnis gemacht damit er dem eigenen Gesetzesvorschlag zustimmt. Nichts anders hat Infantino gemacht, wenn man dem Artikel glauben will. Schon Seneca wußte damals: "manus manum lavat". Dieses Prinzip soll auch unter Normalbürgern 1:1 vielfach übernommen worden sein.