Auswahlprozess für Zugang: Nicht jeder Journalist darf in die Mixed-Zone
Sorge vor Omikron, beschränkter Zugang, Listen: In der langen Nachspielzeit in der Winterolympiade hofft unser Journalist auf einen der begehrten Plätze für den Zugang in die Mixed-Zone.
Ein erster Sieg. In der Nachspielzeit. Ein gutes Gefühl. Corona ist eine weltweite Plage, die natürlich auch vor den Olympischen Spielen nicht haltmacht. Und da die Sorge in China vor der Omikron-Variante beinahe so groß ist wie die Chinesische Mauer, bringt das Virus eben auch Zwänge in die täglichen Abläufe. Dazu gehört, dass die Räume in der Mixed-Zone eng werden. Dort, wo sich Sportler und Journalisten nach den Wettkämpfen treffen, um über das eben Erlebte zu sprechen. Eng geht es hier in normalen Zeiten zu, vor allem, wenn der Gesprächspartner gerade Olympisches Gold gewonnen hat und entsprechend gefragt ist. Ellenbogen werden eingesetzt, um den besten Platz ganz vorne zu bekommen, knallharte Zweikampfstärke ist gefragt.
So enger Körperkontakt aber ist in Zeiten einer Pandemie nicht vorgesehen. Zumindest hilft er nicht bei der Bekämpfung. Also haben die chinesischen Organisatoren den Zugang zur Mixed-Zone beschränkt. Wer rein möchte, muss sich rechtzeitig in eine Liste eintragen. Sind mehr Kandidaten als Plätze vorhanden, gibt es eine Zuteilung. Dieser Prozess kann dauern, wie Tag eins der Wettbewerbe am Samstag zeigt. Vor dem Start des Langlaufs der Frauen ist jedenfalls noch nicht klar, wer später bei den Gesprächen dabei sein darf. Es dauert, die Nervosität steigt: Wer ist dabei, wer ist nominiert? Und wer fällt durchs Raster?
Langes Warten auf die Zugangsliste
Es dauert mehr als eine halbe Stunde, der Skiathlon hat schon richtig Fahrt aufgenommen, bis endlich das Ergebnis feststeht. In der langen Nachspielzeit sozusagen. Und es geht gut aus. Der Zugang ist gesichert. Diese Erfolgssträhne geht beim Biathlon weiter. Dort immerhin, beim zweiten Wettkampf des Tages in den Bergen von Zhangjiakou, dauert der Auswahlprozess nicht so lange. Pünktlich hängt eine Liste mit den Namen der Glücklichen aus. Am Ende des Tages endet die Glückssträhne beim Skispringen. Da aber Kollegen zurückziehen und ihr Ticket zur Verfügung stellen, ist auch ein Gespräch mit Katharina Althaus möglich. Auf Abstand, sie steht gut zwei Meter weg. Das Aufnahmegerät liegt in einem Korb, den ein freiwilliger Helfer der Skispringerin vors Gesicht hält. Immerhin ist es im Stadion zu später Stunde recht ruhig. Sonst hätte Althaus die Fragen auf Distanz wahrscheinlich kaum verstehen können.
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