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Pferdesport
01.03.2024

Pferdequäler in Frack und Zylinder: Sport ringt um Bestrafung

Dressurreiter Cesar Parra wurde wegen Tierquälerei vom Weltreiterverband FEI gesperrt. In einem Video ist zu sehen, wie er mit der Peitsche massiv auf ein Pferd einschlägt.
Foto: Imago Images Sportfotodienst

Unvorstellbare Misshandlungen des Dressurreiters Cesar Parra schockieren den Pferdesport. Fünf Monate vor Olympia wird nun diskutiert, wie man ein solches Verhalten bestrafen kann.

Die heimlich aufgenommenen Bilder aus einem Dressur-Ausbildungsstall aus den USA sind so brutal wie niederträchtig: Zu sehen sind Pferde, denen die Vorderbeine zusammengebunden und die Hälse nach unten gezogen sind, wenn sie an der Longe im Kreis laufen, die Peitschenstriemen auf dem Rücken haben, eingerissene Maulspalten und blutige Sporenlöcher an der Bauchseite. Dazu hat ein Video für Fassungslosigkeit gesorgt, das zeigt, wie ein Mann vom Boden aus ununterbrochen mit einer Peitsche auf ein Pferd einschlägt, bis es samt Reiterin panisch in die Luft steigt. 

Der Mann mit der Peitsche ist nachweislich der 59-jährige kolumbianische Dressur-Olympiareiter Cesar Perra, dem mittlerweile nicht nur grobe Tierquälerei vorgeworfen wird, sondern gegen den auch das FBI wegen des Verdachts des Menschenhandels ermittelt. Mittels ihrer Visa hat er wohl seine ausländischen Mitarbeiter unter Druck gesetzt. Auch eine Anzeige wegen sexueller Belästigung liegt gegen ihn vor. 

Der gebürtige Kolumbianer hat bereits für sein Heimatland an den Olympischen Spielen teilgenommen. Seit er 2008 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten hat, reitet er für das Dressurteam der USA und gewann mit diesem 2011 in Mexiko Gold bei den Panamerikanischen Spielen. Ins Rollen gebracht haben die Ermittlungen zu seinen kriminellen Machenschaften die Misshandlungsfotos und -videos aus seinem Stall im amerikanischen Bundesstaat New Jersey. Die Pferdesport-Welt hat schockiert darauf reagiert. 

FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach teilte mit, dass der Deutsche Reitverband Anzeige wegen Tierquälerei in den USA gestellt hat.
Foto: Friso Gentsch, dpa

Auch zwei Deutsche waren bei den Pferdemisshandlungen in den USA dabei

Der Weltverband Féderation Equestre International suspendierte Cesar Parra denn auch am 2. Februar aufgrund der "beunruhigenden und abscheulichen Bilder und Videos im Zusammenhang mit seinen Trainingsmethoden". Auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat so schnell reagiert wie selten zuvor. Sie hat neben einer Sperre für Parra auch umgehend Strafanzeige gegen zwei Personen aus einem Dressurstall in Niedersachsen erstattet, die bei den Misshandlungen in den USA dabei waren und identifiziert werden konnten. "Wir werden alle Register ziehen, um dagegen vorzugehen", sagte FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach. "Hier geht es um strafrechtliche Relevanz, daher wenden wir uns an die staatlichen Behörden, die weitaus größere Ermittlungs- und Sanktionsmöglichkeiten haben." Intern habe die FN ein Ausschlussverfahren gegen die beiden Personen bereits eingeleitet. Das bedeutet, dass sie zu keinen Turnieren oder Zuchtveranstaltungen mehr zugelassen sind. 

Doch für viele Pferde- und Reitsportfreude gehen diese Maßnahmen angesichts der grausamen Bilder nicht weit genug. Viele befürchten, dass diese Vorfälle dem Reitsport nachhaltig schaden werden. Zumal in fünf Monaten die Olympischen Spiele anstehen und seit einigen Jahren Diskussionen geführt werden, ob die drei Reitsport-Disziplinen Springreiten, Dressurreiten und Vielseitigkeit aus Tierschutzgründen überhaupt noch ins Programm gehören. Zunehmend schärfer wird die Kritik auch deshalb, weil Parra nicht der einzige Fall in den vergangenen Monaten war. 

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Im Dezember wurde im Stall des dänischen Dressurreiters Andreas Helgstrand Tierquälerei nachgewiesen

Schon im Dezember wurde im Stall des dänischen Dressurreiters und- ausbilders Andreas Helgstrand Tierquälerei nachgewiesen. Vom dänischen Verband wurde das Mitglied der National-Equipe deshalb bis zum 31. Dezember 2024 für den internationalen Turniersport gesperrt, auch wenn er auf den Videos nicht selbst zu sehen war. Trotzdem wird der olympische Mannschaftsbronzemedaillengewinner von Peking bei den Spielen 2024 in Paris nicht an den Start gehen. Seine Pferde kamen bei internationalen Kollegen und Kolleginnen unter, so übernahm die deutsche Spitzen-Dressurreiterin Isabell Werth dessen Erfolgsstute Queenspark Wendy. 

Aus Helgstrands Stall waren ebenfalls Videos und Bilder aufgetaucht, die gezeigt hatten, wie seine Mitarbeiter mit höchst aggressivem Reiten gegen die Richtlinien zum ethisch korrekten Einsatz von Pferden im Pferdesport verstoßen haben. "Als ich die Videoclips gesehen habe, war ich selbst geschockt. Das war sehr traurig zu sehen", teilte der gesperrte Helgstrand in einem Video auf seiner Internetseite mit und versprach: "Ich werde alles tun, dass es nicht wieder passiert." Seinen Status als Ausbildungsbetrieb hat der Stall Helgstrand inzwischen verloren. 

Im Pferdesport geht die Angst um, von den Olympischen Spielen ausgeschlossen zu werden

Trotz der Bemühungen um Aufklärung und Strafverfolgung ist die Angst im Pferdesport groß, dass den Kritikern durch die Tierquäler in Frack und Zylinder weitere Munition für einen Olympia-Ausschluss geliefert wird. Zuletzt wurde bereits das Springreiten aus dem olympischen Fünfkampf nach unschönen Bildern und wegen unprofessionellen Verhaltens gestrichen. Deshalb melden sich verstärkt Profi-Reiterinnen und -Reiter aus Deutschland zu Wort, um sich für das Pferdewohl zu positionieren und im Reitsport zu retten, was noch zu retten ist. Die auch in der Dressur reitende Vielseitigkeitsolympiasiegerin Ingrid Klimke sagte beim NDR: "Ich bin fassungslos. Es ist einfach grausam und brutal." 

Auch Hubertus Schmidt, selbst ehemaliger Olympiareiter und nun Präsident des Reit- und Fahrverbands fand klare Worte: "Ich war geschockt, das hat mit Ausbilden nichts zu tun. Das ist ein Vergewaltigen." Ob sein Vorschlag von stärkeren Kontrollen in den Ställen Abhilfe schaffen kann? Kerstin Gerhardt, Bereiterin und Dressurausbilderin bei der FN, wird im NDR deutlicher. Überführte Tierquäler müssten ihrer Meinung nach mit schweren finanziellen Einbußen rechnen: "Alle Pferde, die in diesen Ställen stehen, sollten gesperrt werden. Mindestens zwei Jahre lang kein Turniereinsatz, kein Verkauf. Damit täten wir ihnen mal richtig weh." 

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