Fußball-WM: Ein Fest geht zu Ende
Noch zwei Spiele, dann ist alles vorbei. Schlusspfiff. Letztes Vuvuzela-Brummen. Das Fest geht zu Ende. Es beginnt die Zeit der Erschöpfung. Von Anton Schwankhart
Noch zwei Spiele, dann ist alles vorbei. Schlusspfiff. Letztes Vuvuzela-Brummen. Das Fest geht zu Ende. Es beginnt die Zeit der Erschöpfung.
Das Leben kehrt in seine alten Bahnen zurück. Geregeltes Essen, ausreichend Schlaf, täglicher Auslauf, Rasen mähen.
Vorher aber kommt das große Loch. Dieses Nichts, das am Morgen nach der Party so sicher vor einem steht wie Carles Puyol, Spaniens langmähniger Abwehrkrieger vor dem Stürmer. Der Stürmer glaubt alle ausgetrickst zu haben - bis Puyol kommt.
Puyol ist nicht auszuspielen. Was er mit den Beinen nicht schafft, erledigt er mit dem Schädel. Puyol ist der Stürmerblues, der als schwere Fußball-Melancholie am Ende alle erwartet, die an dieser Weltmeisterschaft teilgenommen haben. Das ist grob gesehen so gut wie jeder.
Was die von der WM Zurückgelassenen nun durchmachen, ist eine Art von sozialer Kater. Ein großes schwarzes Tier mit schlechter Laune. Es wartet am Ende eines jeden intensiven Erlebnisses als Frustration darüber, dass diese Veranstaltung vorbei ist.
Die WM in Südafrika ist am Montag Vergangenheit. Mit ihr verschwinden die bunten Gesichter, die Gefühlsausbrüche, Freudenschreie, das Lachen und Weinen, die Jubelfeiern und Fußball-Begräbnisse, das Gefühl eines kollektiven Bewusstseins, ja das Gefühl, eine Welt zu sein.
Irgendwann zieht dann auch der schwarze Kater ab. Spätestens bis zum 20. August hat er sich getrollt. Dann kehrt die Bundesliga wieder zurück.
2014 wird es wieder eine WM geben, aber eben keine, wie es sie in Südafrika gab. Von Anton Schwankhart
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