Peters lobt ehemaligen Job-Konkurrenten Sammer
Hamburg (dpa) - Bernhard Peters ist voll des Lobes über die Arbeit seines einstigen Job-Konkurrenten Matthias Sammer als Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).
"Matthias Sammer hat durch seine leidenschaftliche, emotionale Art viele Leute aufgeweckt und für eine klare Linie gesorgt. Ich bin in vielen Punkten derselben Auffassung wie er, ich gratuliere ihm", betonte der frühere Hockey-Bundestrainer und heutige Direktor für Sport- und Nachwuchsförderung beim Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim im "kicker". Dass die DFB-Spitze ihm 2006 Sammer als Sportdirektor vorzog, sieht der Wunsch-Kandidat des damaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann heute positiv. "Ich bin unheimlich froh, dass es so gekommen ist, wie es ist."
Nachdem die auch in Sammers Zuständigkeitsbereich liegenden U 17-, U 19- und U 21-Kicker des DFB in den vergangenen zwölf Monaten alle Europameistertitel abgeräumt haben, sieht der 1899-Nachwuchsdirektor die Basis für eine gedeihliche Nachwuchsarbeit gelegt. "Es wird spannend sein, zu beobachten, wie viele Spieler es bis zur A- Nationalmannschaft schaffen", sagte Peters, der sich nach eigenem Bekunden "immer mal wieder" mit Ex-Nationalspieler Sammer austauscht.
"Wir verstehen uns, waren zusammen im Kompetenz-Team und sind total ehrgeizige, bissige Leute mit klaren Zielen. Das gefällt mir an ihm. Er ist geradeaus und redet in seinen Aussagen nicht drumherum", erklärte der einstige Erfolgscoach der deutschen Hockey-Herren, der nach diversen Trophäen mit verschiedenen Hockey-Teams 2002 und 2006 die ersten beiden Feldhockey-Weltmeistertitel nach Deutschland holte.
Wie früher bei der intensiven Arbeit mit den Krummstock-Assen geht es für ihn heute bei den Fußballern darum, die Strukturen weiter zu entwickeln, um die Leistung der Jungstars zu fördern. Da liegt er mit Sammer wohl auf einer Wellenlänge, auch wenn Peters bei seiner Arbeit durch Hockey "eine andere Perspektive des Leistungssports" einbringt. "Ziel muss sein, die Übergänge zu optimieren zwischen der Elite- Förderung im Nachwuchs und den Profis. Da gibt es noch eine Menge zu tun", betonte der 49-Jährige, dessen Club aus Hoffenheim vom DFB als Eliteschule des Fußballs ausgezeichnet wurde.
Kritischer äußerte sich der ehemalige Hockey-Coach über jene Vertreter der Trainer-Zunft im Fußball, die gerade in diesem Sommer in größerer Anzahl trotz gültiger Verträge die Vereine gewechselt haben. "Damit sind viele Trainer schlechte Vorbilder für ihre Spieler", monierte Peters. "Führung hat mit klaren Werten zu tun. Vertragstreue ist ein fundamentaler Aspekt einer Vorbildfunktion. Ich komme nur glaubwürdig rüber, wenn ich Verlässlichkeit vorlebe."
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