Sri Lanka drückt Löw-Team die Daumen
Hannover (dpa) - Auch die Fußball-Fans im fernen Sri Lanka drücken Michael Ballack und Co. die Daumen. Das WM-Qualifikationsspiel der DFB-Auswahl in Russland ist seit Tagen in den einheimischen Medien ein großes Thema. Die Sympathien liegen eindeutig beim Löw-Team.
"Über nichts würden sich die durch den Bürgerkrieg mit den radikalen Tamilen und den Tsunami so gebeutelten Menschen der Ferieninsel mehr freuen als über einen Sieg der deutschen Mannschaft und damit die Teilnahme an der WM in Südafrika", berichtete Holger Obermann, Asien-Berater des DFB.
Der Grund für die Begeisterung ist eine Spende der deutschen Nationalspieler, mit der in Matara im Süden des Landes ein Jugendhaus für Tsunami-Opfer gebaut wurde. Das im Januar eingeweihte "DFB-Youth Center" gibt traumatisierten Kindern ein neues zu Hause. Es ist zudem für den einheimischen Verband ein Fußball-Camp, in dem regelmäßig Lehrgänge und Vorbereitungsspiele der Auswahl-Teams stattfinden. "Das alles haben wir der deutschen Nationalmannschaft zu verdanken", sagte Manilal Fernando, langjähriger Präsident des Verbandes und jetzt Vorsitzender der Nachwuchsschulung.
Obermann wird demnächst nach Matara reisen, um im Jugend-Center die erste Torwartschule für Südasien zu eröffnen. Die Torhüter werden mit DFB-Kleidung ausgestattet. Die Nachwuchsförderung ist nötig, damit die Fans in Sri Lanka in Zukunft auch ihrer Mannschaft die Daumen drücken können. In der WM-Qualifikation für 2010 waren die Insel-Kicker bereits in der ersten Runde an Katar gescheitert.
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