Die andere Karibik-Region
Haiti ist auf jeden Fall eine Reise wert. Dort finden die Touristen eine andere Welt
Vor 20 Jahren begrüßte der Schlüsselverwalter der wuchtigen Zitadelle La Ferrière jeden der seltenen Besucher mit Handschlag. Auch heute sind die Zeiten schwierig für Haiti. Aber zumindest hier im Norden zwischen der Küstenstadt Cap Haitien und der Grenze zur Dominikanischen Republik lassen sich nun mehr Gäste blicken.
Das freut Souvenirverkäufer, Pferdevermieter und Reiseführer, die am Fuß des Berges Chaine Bonnet l’Eveque gleich neben dem Schloss Sans Souci ihre Dienste anbieten. Nach der Unabhängigkeit Haitis 1804 ließ der General Henri Christophe den Palast Sans Souci erbauen. Der spätere König war fasziniert von Monarchie und vom Schloss-Original in Potsdam, übernahm Namen und Stil.
Doch Prunk und Pracht währten kurz. Ein Erdbeben zerstörte 1843 das karibische Sans Souci. Von den Ruinen sind es knapp zwei Stunden Fußmarsch oder 90 Pferde-Minuten bis zur Festung La Ferrière.
Hier auf Haiti: Hühner, Holzhäuser & Co.
Am steilen Wegesrand stehen Holzhütten und Bananenstauden. Hühner gackern. Eine Mutter wuselt im Haar ihrer Tochter, eine andere hängt Wäsche auf einige Äste. Als ein paar Haitianer zwei Touristen zu Pferd erspähen, greifen sie schnell nach ihren riesigen Bambuströten und blasen ein Ständchen.
Einer hält etwas schüchtern die Hand auf. Das Leben hier ist ärmer und weniger lebhaft als in anderen Karibik-Regionen. Die Zitadelle bringt manchen Dörflern ein Zubrot, auch dem 13-jährigen Charles, der sich einem Berliner mit den Worten „I speak English“ erfolgreich als Freund und Führer für fünf Stunden anbietet.
Der Junge erklärt die Namen etlicher Bäume und Pflanzen und weiß auch, dass die meisten Teile des Landes abgeholzt sind. „Viele von uns haben keine Elektrizität oder Gas und kochen mit Holzfeuer“, berichtet er über die Zustände im Land.
Von der Zitadelle aus: einzigartiger Blick
Von der Geschützgalerie und den Bastionen der Festung mit bis zu 43 Meter hohen und vier Meter dicken Mauern reicht der Blick bis nach Cap Haitien weit die Küste entlang, wo die „Santa Maria“ von Kolumbus Weihnachten 1492 sank. Sogar heute lagern auf der Zitadelle noch mehr als 200 Kanonen und 15000 Kugeln.
Henri Christophe, der als ein bisschen verrückt galt, ließ die fast 1000 Meter hohe Festung aus Angst vor der Rückkehr französischer Truppen bauen. Über 20000 Arbeiter schleppten und wuchteten von 1805 bis 1816 zehntausende Tonnen Stein, Eisen und Holz auf den Berg. Taxifahrer Augustin Gilles mahnt zum Aufbruch. Er möchte nicht in der Dunkelheit nach Cap Haitien zurückfahren wegen der Schlaglöcher und unbeleuchteten Fahrzeugen. Der 43-Jährige ist bis zur Festung mitgelaufen.
Für den siebenstündigen Ausflug mit Dorf- und Stadtrundfahrten berechnet er 80 US-Dollar. „Hier im Norden ist es recht sicher“, meint er. In Port-au- Prince ist Gewalt viel häufiger. Nach dem schrecklichen Erdbeben Anfang 2010 ist das Elend in der Hauptstadt weiter groß.
It's Magic: Besuch eines Klosterfestes im indischen Ladakh
Hotel Birkenhöhe: Genuss in den Bergen
Das Hotel Birkenhöhel punktet mit ausgesuchter Gastronomie, großzügigen Zimmern und einem großen Wellnessbereich. Zum Frühling 2024 gibt es ein spezielles Angebot.
Südsee ungeschminkt: Auf der Suche nach dem echten Tahiti
Korallenriffe, Puderstrände, üppige Flora: Tahiti hat offenkundige Reize. Wer aber polynesische Kultur sucht, dringt am besten ins Inselinnere oder zu kleineren Inseln vor - oder geht einfach essen.
Tipps der Reisebüros aus Augsburg und Umgebung
Planen auch Sie gerade Ihren nächsten Urlaub? Träumen Sie von Palmen oder Berggipfeln? Die Experten der Reisebüros aus Augsburg und der Region hätten da einige Tipps.
Mit Zuckerguss ins Wochenende
Jeden Freitag leckere Rezeptideen, Tipps und Tricks rund ums Backen.
Kostenlos Newsletter abonnierenUnterwegs im Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft
Becken, Pumpen, Stollen: Das "Harzer Wasserregal" ist das größte vorindustrielle Energieversorgungssystem weltweit, laut Unesco ein Meisterstück der Ingenieurkunst. Auch das Wandernetz ist riesig.
Gläserne Träume auf der Glasstraße
Die Glasstraße in Ostbayern zählt zu den ganz besonderen Ferienstraßen Deutschlands. Wo sie zu finden ist und was sie bietet erfahren Sie hier.
Österreich sucht den Schneeballschlacht-Meister
Eine Art Völkerball im Schnee, vergünstigt Skilft fahren im Dirndl oder im Kilt auf Kärntner Pisten: Der Spätwinter in den österreichischen Alpen hält Kurioses bereit.