Als zuhause noch geschlachtet wurde
Plus Die Probleme der heutigen industriellen Verarbeitung von Fleisch werden immer offensichtlicher. Ein Fleischwolf aus dem vergangenen Jahrhundert erlaubt einen Blick in die Zeit der Hausschlachtungen.
Im Juli war aufgrund der Corona-Vorfälle in den Medien viel von industriellen Schlachtbetrieben die Rede, in denen pro Tag 30000 bis 40000 Schweine verarbeitet werden. Für den Normalverbraucher eine unvorstellbare Zahl. Man bekam durch die Bilder auch einen kleinen Einblick in die Fertigung, findet Wertingens Museumsreferent Cornelius Brandelik. „Da mutet eine Zeit, in der Hausschlachtungen stattfanden, schon fast idyllisch an“. Im Juni erhielt das Heimatmuseum zwei Gerätschaften, die bei der Hausschlachtung im Einsatz waren: Einen mobilen Fleischwolf und ein Werkzeug zum Füllen von Wurst.
Auch die Wertinger Schüblige wurden mit dem Fleischwolf gemacht
Beide Geräte stammen aus den 1920er Jahren. Der Fleischwolf aus Eisen wurde von der Firma Rieger hergestellt und ist um einiges größer als der im normalen Haushalt übliche. Der Innenraum wurde aus Hygienegründen emailliert. Das Werkzeug besteht aus einer Kurbel mit der die emaillierte Schnecke gedreht wird. Sie befördert die in den Trichter eingefüllte Masse zum Aufsatz. Dabei wird die Masse verdichtet und homogenisiert. Das Prinzip ist bis heute gleich geblieben. Das Besondere am Museumsmodell ist das Schwungrad, das eine wesentliche ergonomische Erleichterung bedeutet. Vom Aufsatz kann dann die Fleischmasse in das Werkzeug zum Füllen der Wurst gepresst werden. Auf diese Weise entstehen unter anderem Kochsalami, Wienerle, Rauchwurst und die bekannten Wertinger Schüblinge.
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