
Kommentar
Buttenwiesen erneut ein Vorbild

Zu seiner ersten Sitzung traf sich Buttenwiesens neuer Gemeinderat und diskutierte sogleich ausgiebig.

Verteilt auf das ganze Bürgerhaus Unterthürheim kam der Gemeinderat Buttenwiesen am Montagabend als einer der ersten im Zusamtal zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Gesundheitsbedingter Sicherheitsabstand zwischen den einzelnen Tischen, eine Riesenleinwand vor abgedunkelten Fenstern, der Bürgermeister spricht mit Mikrofon – kein Vergleich zur kuscheligen Atmosphäre im Sitzungssaal des Rathauses.
Doch das ist egal. Wichtig ist, dass Bürgermeister Kaltner und alte wie neue Räte sich intensiv damit auseinandersetzten, wie ihre Gemeindeordnung, die Grundlage ihrer gemeinsamen Arbeit, für die kommenden sechs Jahre aussehen soll und wer angemessen den Bürgermeister vertreten, Referentenstellen einnehmen und die Ausschüsse besetzen soll. Offene Diskussionen mit engagierten, teils widersprüchlichen Ansichten prägten die Sitzung am Montagabend.
Auch, ja gerade in Situationen von allgemeiner Unsicherheit ist es wichtig, dass Menschen zusammenkommen, ihre Meinungen offen austauschen und einen gemeinsamen Konsens finden können. Buttenwiesen hat bereits mit der Verabschiedung seines von Realitätssinn und Optimismus geprägten Haushalts vor einer Woche gezeigt, dass sich Auseinandersetzung in Gremien lohnt.
Mit der Betonung, dass die Einsetzung eines reduzierten „Ferienausschusses“ in Krisenzeiten keine wirkliche Option für wichtige Entscheidungen ist, hat Bürgermeister Kaltner erneut Vorbild-Funktion gezeigt.
Denn gerade in kritischen Zeiten ist es wichtig, dass in einem demokratischen Staat öffentliche Auseinandersetzungen stattfinden und vielfältige Meinungen gehört werden. Bleibt zu hoffen, dass andere Kommunen im Zusamtal dem Vorbild Buttenwiesens folgen.
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