
Das deutsche Sprachrohr des Vatikans
Peterswörth 27 Jahre lang war er die Stimme von Radio Vatikan. Doch Radio Vatikan, sagt Pater Eberhard von Gemmingen beim 20. Geburtstag der Peterswörther Sofagespräche bescheiden, sei nur ein kleines Stimmchen. Dennoch, das merkt man dem 73-jährigen Jesuitenpater beim Plausch auf dem herrlich urigen Sofa an, war er mit Leib und Seele Journalist in Rom. Seit drei Monaten ist er zurück in Deutschland, als "Fundraiser", sprich Spendensammler für die Jesuiten, wie er sagt. Keine leichte Aufgabe sei das in Zeiten von Wirtschafts- und Imagekrise der Kirche.
Pater Eberhard von Gemmingen hält mit seinen Ansichten im Interview mit Mirko Zeitler von Hitradio RT.1. Nordschwaben nicht hinterm Berg. Dafür ist er vielleicht noch zu sehr Journalist. Er weicht auch unbequemen oder direkten Fragen nicht aus und benennt etwa ganz konkret, was er dem heutigen Papst Benedikt, raten würde. "Ich würde ihm sagen, man müsste einmal über die Frage der Weihe reden. Und zwar hinter verschlossenen Türen." Denn damit könne man ein großes Stück der pastoralen Not lindern. Schon immer habe ihn das Interesse an der Bedeutung von Religion für Gesellschaft, Glauben und Politik getrieben. "Als normaler Pfarrer bin ich nicht geboren. Ich bin mehr für's Schwatzen zuständig", sagt er süffisant. Dabei verkündete er regelmäßig für 250 000 Menschen im deutschsprachigen Raum nichts weniger als die Lehre der katholischen Kirche. Denn das ist laut offiziellem Statut die Aufgabe von Radio Vatikan, das mit seinen 40 Stationen jährlich über zehn Prozent des Vatikan-Etats verschlingt. Konkret gehe es allerdings darum, der Welt die Stellungnahmen aus dem Vatikan mitzuteilen. Dazu gehörte, zumindest für die deutschsprachige Redaktion, auch Kritik am Papst. Einen Rüffel habe es dafür nie gegeben. "Der Vatikan ist diesbezüglich sehr viel milder als man denkt. Aber natürlich war es manchmal hart an der Grenze."
Päpste aus nächster Nähe kennengelernt
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.