Dillinger Schulamtsleiterin: Auch beim Homeschooling Pausen planen
Der Lockdown stresst Schüler und Eltern gleichermaßen. Die Chefin des Schulamts Dillingen gibt Tipps zur Strukturierung des Unterrichts daheim.
Durch Homeschooling nutzen Kinder und Jugendliche derzeit verstärkt mobile Geräte. Doch viele Eltern sehen es kritisch, wenn die Mädchen und Buben so viel Zeit vor den Bildschirmen verbringen. Wie ist der Blick auf diese Thematik vonseiten des Schulamtes? Wir haben bei Andrea Eisenreich, der Leiterin vom Staatlichen Schulamt im Landkreis Dillingen nachgefragt.
Frau Eisenreich, wie erleben Sie derzeit die Problematik, dass Schüler und Jugendliche viel Zeit vor dem PC oder dem Handy verbringen?
Andrea Eisenreich: Vollkommen zu Recht verweisen Sie darauf, dass im derzeit praktizierten Distanzunterricht dem Gebrauch digitaler Medien durch Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler eine erheblich größere Bedeutung zukommt als im Präsenzunterricht. Den Vorteil dieser Entwicklung sehen wir im deutlich zügigeren Fortschritt im Bereich der Digitalisierung an den Grund- und Mittelschulen seit Ausbruch der Pandemie.
Außerdem ist die Nutzung verschiedener „Kanäle“ und Sinne grundsätzlich sogar lern- beziehungsweise motivationsförderlich. Natürlich verlangt der Distanzunterricht im Allgemeinen und die Verwendung von Smartphone, PC und Co. im Besonderen einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang.
Was raten Sie Eltern daher, denn zum Unterricht ist es ja unabdingbar, dass Smartphone, Tablet und Co. genutzt werden?
Andrea Eisenreich: Wichtig ist zum Beispiel ein strukturierter Tagesablauf mit einem festen Beginn der Arbeitsphase zu Hause sowie ausreichend und festgelegte Pausenzeiten, die die Konzentrationsdauer des Kindes berücksichtigen. Bestenfalls werden die Pausen für kurze Bewegungseinheiten oder andere positive Aktivitäten – fern des Bildschirmes – genutzt. Häufig enthalten auch die von den Lehrkräften zur Verfügung gestellten Materialien Anregungen für Bewegung, Spiel, Vorlesen oder Freizeitgestaltung. Darüber hinaus können verbindliche Regeln zum Umgang mit den digitalen Werkzeugen sowie ein klar definierter Platz für ihre Nutzung und Aufbewahrung dafür sorgen, dass im Distanzunterricht das Lernen im Mittelpunkt steht und nicht die Apps, Tools oder die Geräte an sich.
Was wäre Ihr Rat für eine gute Balance in der Nutzung?
Andrea Eisenreich: Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München hat ein umfassendes Angebot zum Distanzlernen für Schulleitungen, Lehrkräfte, Schülerinnen/Schüler sowie Eltern erstellt, welches mit folgendem Link erreichbar ist und Anregungen gibt: https://www.distanzunterricht.bayern.de
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