Viel Applaus am "böhmischen Abend" in Binswangen
Zum ersten Mal dirigierte Johannes Hauf aus Gundelfingen die Banzger Blosn aus Binswangen. Der bekannte Moderator Georg Ried führte durch den Abend.
Auf diesen Samstagabend haben sich viele gefreut. Festlich gekleidet, manche sogar in Tracht, strömen die Gäste zur Gemeindehalle in Binswangen hin. Der Andrang am "böhmischen Abend" mit der Banzger Blosn ist groß. Alle Plätze sind belegt und so mancher Besucher findet in der Gemeindehalle keinen Platz mehr.
Deshalb machen es sich einige Freunde der böhmischen Blasmusik spontan draußen auf dem Gelände auf Bierbänken gemütlich, um das Konzert zu hören. So auch Michael Kraus aus Fristingen. Er lobt die schöne Blasmusik und zeigt sich anerkennend über den guten Service der Bedienungen. Sie servieren zur böhmischen Musik Schweinshaxn, Hendl und Knödel mit Pilzsoße. Es herrscht Volksfeststimmung. Maria Gumpp aus Kicklingen kommt mit Freundinnen nach Binswangen, "weil uns die böhmische Musik so gut gefällt", sagt sie.
In der Binswanger Gemeindehalle war "böhmischer Abend" der Banzger Blosn
Die Veranstaltung wird eine Mischung aus geselligem Abend und konzertanter Musik. Es kommt Stimmung auf und es gibt viel Applaus für die Musikantinnen und Musikanten. Der neue Dirigent, Johannes Hauf aus Gundelfingen, steht bei diesem Bühnenauftritt zum ersten Mal der Binswanger Gruppierung vor. Der 24-Jährige tritt damit in die Fußstapfen seines Vaters, Rainer Hauf, der früher selbst Dirigent in Binswangen war.
Unter großem Applaus beginnt der musikalische Abend mit dem Egerländer Musikantenmarsch, gefolgt von der anspruchsvollen und schönen Konzertpolka „Rauschende Feste“. Danach spielt das Orchester den Walzer „Bei Kerzenlicht“, gefolgt von einer fetzigen Gesangspolka von Lukas Bruckmayer, gesungen von Sieglinde Linder und Johannes Hauf. Zu hören gibt es den Walzer "Rauschende Birken", eines der ersten Stücke von Ernst Mosch. Die Gäste hören den beliebten Marsch "Wien bleibt Wien", die „Hochzeitskutschenpolka“ und den Marsch „Gruß an Böhmen“. Viele Gäste klatschen und so mancher singt freudig mit.
Ergänzend zum ausgewählten Programm hat sich die Banzger Blosn für diesen Abend etwas Außergewöhnliches einfallen lassen und eine Kultfigur aus dem Bayerischen Rundfunk, den Musikmoderator Georg Ried, eingeladen. Er ist bekannt für seine regelmäßige Sendung „So schön klingt Blasmusik“. Mit lustigen Sprüchen und unterhaltsamen Witzen führt er durch das musikalische Programm und wünscht dem Publikum in Binswangen „viel Freude mit dem großartigen Blasorchester“.
Mit seiner unterhaltsamen Moderation trägt Ried zur guten Stimmung an diesem Abend bei. „Die böhmische Blasmusik ist eine gefällige Musik und allgemein sehr beliebt“, sagt der Moderator und verweist auf die Erfolge „von Ernst Mosch, dem die böhmische Blasmusik ihre Popularität verdankt“. Er hebt die Tradition der böhmischen Blasmusik in Binswangen mit dem früheren Dirigenten und Profimusiker Bernhard Hofmann hervor und verweist auf die traditionelle Besetzung mit Holzklarinetten, Flügelhörnern, Trompeten, Tiefblech wie Tenorhörner und Baritone, Tuben in Begleitung von Posaune und Horn, Schlagzeug und Querflöte.
Ried zufolge sprechen für die hohe musikalische Qualität der Binswanger Banzger Blosn die jährlichen Auftritte einer Abordnung auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart, wo ein bedeutendes Volksfest stattfindet. Die Herkunft des Namens der Banzger Blosn gibt zuweilen Rätsel auf. Der erste Vorsitzende, Roland Wagner, erklärt: „Der Name geht auf den Landgraben, ein kleines unscheinbares Bächlein außerhalb Binswangens in der Nähe der Weiher, zurück, den die Binswanger liebevoll den Banzger nennen.“
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