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Interview
26.09.2015

Das sind die Fehler der Energiewende

„Wir haben den Gesamtumbau unserer Energieversorgung beschlossen. Das gibt es nicht kostenlos.“ Das sagt Lechwerke-Chef Markus Litpher zur Energiewende.
Foto: Symbolbild, Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

Zwei neue Trassen allein lösen das Strom-Problem in unserer Region nicht, sagt Lechwerke-Chef Markus Litpher. Er erklärt, wieso bei Verkehr und Wärme noch viel mehr zu tun ist.

Herr Litpher, nun sollen doch zwei große Stromtrassen nach Bayern führen – einmal nach Landshut, einmal nach Grafenrheinfeld. Ist damit das Energieproblem unserer Region gelöst?

Litpher: Die Trassen sind eine wesentliche Maßnahme für die Versorgungssicherheit und für eine effiziente Umsetzung der Energiewende. Es sind jedoch weitere Maßnahmen erforderlich. Zum einen darf man nicht nur in Richtung der großen Nord-Süd-Leitungen denken, der Strom muss in Süddeutschland schließlich auch verteilt werden. Zum anderen geht es auch um gesicherte Kraftwerksleistung, um Effizienz, um Speicher und den Energieverbrauch insgesamt.

Lechwerke-Chef Markus Litpher
Foto: Foto: Ulrich Wagner

Welche Chancen geben Sie den zwei Gaskraftwerken für Bayern, auf die sich die Koalitionsspitze geeinigt hat? Derzeit gehen Gaskraftwerke ja eher vom Netz.

Litpher: Gaskraftwerke können unter den derzeitigen Marktbedingungen nicht wirtschaftlich betrieben werden. Deshalb hat man diskutiert, wie man ein Modell finden kann, das den Betrieb erlaubt. Die Regierung konkretisiert dies derzeit. Gerade die Politik in Bayern hat sich für den Bau von Gaskraftwerken eingesetzt.

Wo könnten die Gaskraftwerke denn stehen?

Litpher: Für den stabilen Netzbetrieb sollten es Standorte sein, die im Hinblick auf die Versorgungssicherheit gut geeignet sind. Heute haben wir an den Netzverknüpfungspunkten Kraftwerke wie Grafenrheinfeld und Gundremmingen. Dies wird bei den Überlegungen sicher eine Rolle spielen.

Wie steht es um die Energiewende?

Litpher: Der erste Teil der Energiewende ist gut auf den Weg gebracht – der Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Energiewende findet bei uns vor Ort statt: der Zubau von Photovoltaikanlagen, Windkraft, Biomasse und nicht zu vergessen die Wasserkraft, die die Wiege der Lechwerke ist. Bereits vergangenes Jahr lag der Anteil der erneuerbaren Energien in unserer Region bei gut 44 Prozent. Nun kommt es darauf an, in der Energiewende die nächsten Schritte zu gehen.

Können wir mit diesen 44 Prozent erneuerbarem Strom schon die Atomkraft ersetzen?

Litpher: Die Kernkraftwerke können wir gegenwärtig mit den Erneuerbaren nicht eins zu eins ersetzen. Aus einem einfachen Grund: Weil ihre Leistung nicht permanent zur Verfügung steht. Deshalb der Bau von Leitungen, deswegen die Überlegung, Gaskraftwerke zu bauen. Wir befinden uns in einem über mehrere Jahrzehnte dauernden Umbau unserer Energieversorgung. Die Regierung plant derzeit bis Anfang der 2020er Jahre. Bis dahin wird der Umbau nicht abgeschlossen sein.

30 Jahre Block B Kernkraftwerk Gundremmingen. Geburt eines Kraftwerks: Vorne wachsen die Reaktorgebäude in die Höhe, links Block B, rechts Block C. Dahinter entstehen die beiden Maschinenhäuser und im Hintergrund die Kühltürme mit den Becken für die Wasseraufbereitung.
12 Bilder
30 Jahre Block B des Kernkraftwerks Gundremmingen
Foto: KGG

Der Umbau beschäftigt uns weit über 2020 hinaus?

Litpher: Selbstverständlich. Sie können es Jahrhundertaufgabe oder Generationenaufgabe nennen. Gerade in Bayerisch-Schwaben wollen wir ja weiterhin Produktionsstandort bleiben. Das setzt voraus, dass der Strom auch verlässlich und bezahlbar zur Verfügung steht.

Ein Problem ist ja, dass die Energie aus Wind und Sonne schwankt.

Litpher: Aufgrund der fluktuierenden Leistung – weil der Wind nicht immer weht und die Sonne nicht immer scheint – ist es eine der wesentlichen Fragen, wie wir die Speicherung hinbekommen. Die Lechwerke haben zum Beispiel in Tussenhausen einen großen Batteriespeicher in Betrieb genommen, Smart-Power-Flow heißt dieses Projekt. Eine andere Möglichkeit, Strom zu speichern, ist die Power-to-Gas-Technologie. Dabei wird mit Strom Gas erzeugt, gespeichert und dann wieder in Strom umgewandelt. Dies sind zurzeit noch Forschungsvorhaben oder sie sind gegenwärtig noch nicht wirtschaftlich. Es gibt aber andere Möglichkeiten, um die Erneuerbaren besser einzusetzen, zum Beispiel im Wärmebereich. 90 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt entfallen auf Wärme und Verkehr, nur zehn Prozent auf Strom. Darüber wird in der öffentlichen Diskussion zu wenig gesprochen.

Welche Lösungen sehen Sie im Wärmebereich?

Litpher: Zum Beispiel kann Solarstrom zur Wärmeproduktion im Haus mit einer Wärmepumpe genutzt werden – für Warmwasser und Heizung. Für die Wärmepumpentechnik haben wir uns in den letzten Jahren erfolgreich eingesetzt. Der Strom für die Wärmepumpe ist aber hoch mit Umlagen behaftet. Wir sollten dahin kommen, dass diese Umlagen, zum Beispiel im Vergleich zum Heizöl, fairer ausgestaltet werden, um dadurch eine höhere Nutzung der Erneuerbaren zu erreichen.

Viel ist zuletzt über die großen Stromtrassen gesprochen worden. Die Lechwerke sind für die Leitungen vor Ort zuständig – also das Verteilnetz. Ist es fit für die Energiewende?

Litpher: Kurz zur Einordnung: Das Verteilnetz macht 99 Prozent der Leitungen in unserem Gebiet aus, das Übertragungsnetz nur etwas mehr als ein Prozent. Bei einer dezentralen Energieerzeugung ist das Verteilnetz das Rückgrat der Energiewende. Für die Zukunft wünschen wir uns deshalb mehr Planungssicherheit von der Politik. Auch die Vorschriften und Regelungen für die Berechnungen unserer Netzentgelte müssen sich der Energiewende anpassen.

Immer mehr Bürger nutzen den Photovoltaikstrom von ihrem Dach im eigenen Haushalt. Warum fordern Sie hier andere Regeln?

Litpher: Wer den Strom selbst verbraucht, entrichtet derzeit kein Netzentgelt. Die volle Netzinfrastruktur aber wird vorgehalten, wenn es zum Beispiel Winter ist und die Sonne nicht scheint, damit diese Häuser versorgt werden können. Dieses Ungleichgewicht gilt es, besser auszutarieren.

Das heißt, auch Eigenverbrauchstrom sollte mit Abgaben belastet werden?

Litpher: Es geht zumindest um eine faire Kostenverteilung. Vor allem das Verhältnis zwischen Grundpreis und verbrauchsabhängigem Arbeitspreis wird sich ändern müssen, um alle Netzkunden gleichmäßiger an den Kosten zu beteiligen.

Werden am Ende die Netze zum neuen Treiber der Stromkosten?

Litpher: Bei den großen Trassen gilt ja nun der Vorrang der Erdverkabelung. Das ist politisch gewollt, die Verkabelung führt zu höheren Kosten bei den Übertragungsnetzen. Dazu kommen noch die übrigen Netzentgelte, Kosten für die Energieerzeugung sowie die Steuern und Umlagen, die mittlerweile mehr als 50 Prozent des Strompreises ausmachen. Hier muss man sehen, wie sich die einzelnen Komponenten entwickeln.

Wird Strom also wieder teurer?

Litpher: Die Höhe der EEG-Umlage für 2016 wird in den nächsten Wochen veröffentlicht. Später auch die Netzentgelte und die anderen Steuern und Umlagen. Sobald alle Bestandteile feststehen, kann man diese Glaskugel-Frage beantworten. Wir haben in Deutschland den Gesamtumbau unserer Energieversorgung beschlossen. Das gibt es nicht kostenlos. Wir müssen aber so kostengünstig wie möglich umbauen.

Stromkonzerne wie Eon oder RWE stecken in der Krise. Was machen Sie bei den Lechwerken besser?

Litpher: Wir betreiben ein lokales Geschäft und setzen seit jeher auf regionale Wasserkraft. Konventionelle Kraftwerke haben wir nicht und müssen deshalb auch nicht mit den damit verbundenen Problemen kämpfen.

Noch eine letzte Frage. Was tun Sie selbst für die Energiewende?

Litpher: Wir haben eine Photovoltaikanlage bei den Lechwerken gekauft. Und ich werde in den nächsten Monaten ein neues Auto kaufen, das wird dann wohl ein Plug-in-Hybrid.

Das Interview führte Michael Kerler.

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