Während sich Trump und China im Handelskonflikt aufeinander zu bewegen, will sich die EU nicht erpressen lassen. Auch die Struktur der EU spielt dabei eine Rolle.
Noch ist der von Trump geschürte Handelskonflikt mit China nicht endgültig entschärft. Der momentane Stand ist in etwa so: Beide Seiten haben die Friedenspfeifen aus dem Keller geholt und abgestaubt. Noch stecken die Dinger im Etui. Ein gemütlicher Shisha-Abend ist in weiter Ferne. Trump wäre nicht Trump, wenn er nicht jederzeit wieder das Kriegsbeil im Garten des Weißen Hauses ausgraben könnte.
Zumindest scheint eine Einigung mit China leichter als mit Europa zu sein. Denn das asiatische Riesenreich hat eine kommunistische Anführerkaste. Hier lässt sich viel schneller ein gemeinsamer politischer Wille herbeiführen als in der europäischen Multi-Häuptlings-Union: Da kämpfen die Franzosen für eine Beibehaltung hoher Zölle auf die Einfuhr von US-Agrargütern. Paris weiß um den heiligen Zorn seiner nationalen Bauernkrieger. Und Häuptling Merkel reitet natürlich im Namen der deutschen Auto-Industrie in den Kampf mit Trump. Europa will sich von den USA jedenfalls nicht kleinkriegen lassen. Ob die Devise von EU–Handelskommissarin Malmström aber funktioniert, ist fraglich. Sie will ja erst wieder mit den USA verhandeln, wenn Trump die „Pistole von der Brust der EU nimmt“.
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