LEW hebt den Strompreis an
Schlechte Nachrichten für Kunden der Augsburger Lechwerke: Um 11,4 Prozent hebt das Unternehmen denBasistarif an. Von Michael Stifter
Von Michael Stifter
Augsburg - Wenn im Schreiben eines Energieversorgers das Wort "Anpassung" auftaucht, verheißt das nichts Gutes. So auch im Fall der Augsburger Lechwerke (LEW), die in den kommenden Tagen rund 160.000 Kunden mitteilen werden, dass ihr Strompreis im April angepasst, also erhöht wird.
Um 11,4 Prozent hebt die Tochter des Energieriesen RWE den Grundversorgungstarif an. Das bedeutet für einen Durchschnittshaushalt rund 84 Euro Mehrkosten im Jahr. Auch andere Anbieter in der Region greifen ihren Kunden tiefer in den Geldbeutel. Das Allgäuer Überlandwerk etwa erhöhte den Tarif Allgäu Strom Basis für etwa 130 000 Haushalte bereits um 5,1 Prozent. Kunden der Stadtwerke Neuburg an der Donau müssen ab März 8,6 Prozent mehr bezahlen.
"Hauptgrund sind die deutlich gestiegenen Beschaffungskosten", sagt LEW-Sprecher Richard Agerer. Nur etwa zwölf Prozent des verkauften Stroms produzieren die Lechwerke in ihren 34 Wasserkraftwerken selbst. Die restliche Menge kaufen sie - oft ein bis zwei Jahre, bevor sie gebraucht wird - auf dem Großhandelsmarkt ein.
Dort war Strom im vergangenen Sommer extrem teuer. Mittlerweile hat sich die Lage allerdings deutlich entspannt. Und so rechnen die LEW auch damit, dass ihre Kunden langfristig entlastet werden. "Wir gehen aus heutiger Sicht davon aus, dass die Preise 2010 wieder runtergehen", sagte Agerer gegenüber unserer Zeitung.
Den Grundversorgungs-Kunden empfehlen die Lechwerke in ihrem Schreiben nun den Tarif RWE ProKlima Strom 2011. Hier kostet die Kilowattstunde zwar sogar noch etwas mehr als in der Grundversorgung. Dafür garantiert der Versorger, dass dieser Preis bis Ende 2011 konstant bleibt. Das bedeutet allerdings nicht nur, dass der Kunde vor Erhöhungen sicher ist, sondern auch, dass er von etwaigen Senkungen nicht profitieren wird.
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