Gericht: Tesla darf Rodung für Gigafabrik fortsetzen
Umweltschützer haben für einige Tage einen Rodungsstopp auf dem Gelände der geplanten Tesla-Autofabrik erwirkt. Doch ein Gericht hat beschlossen: Die Bäume dürfen weiter gefällt werden.
Der US-Elektroautobauer Tesla kann mit den Vorbereitungen für den Bau seiner ersten europäischen Fabrik in Grünheide bei Berlin weitermachen. Nach einem Gerichtsbeschluss ist der vorläufige Stopp der Rodung von Bäumen vom Tisch. Die ersten Reaktionen Brandenburger Politiker sind positiv, der unterlegene Umweltverband Grüne Liga zeigte sich dagegen enttäuscht. In der deutschen Wirtschaft war vor einem Scheitern des Großprojekts gewarnt worden.
Tesla-Fabrik: Wirtschaftsminister Jörg Steinbach erleichtert über Entscheidung
Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg wies die Eilanträge zweier Umweltverbände gegen die vorzeitige Zulassung des Rodens am Donnerstagabend in zweiter Instanz zurück (OVG 11 S 8.20). Damit gibt es grünes Licht für Tesla, noch vor Beginn der Vegetationsperiode weiter Bäume auf einem Teil des Geländes zu fällen - es geht zunächst um rund 90 Hektar. Der Beschluss ist nicht anfechtbar.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte der Bild-Zeitung: "Wir nehmen das Urteil mit großer Erleichterung zur Kenntnis." Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Klara Geywitz schrieb bei Twitter: "Gute Nachricht für Tesla und Brandenburg. Freie Fahrt für Autos der Zukunft statt Prinzipienreiterei um Kiefernplantagen." Die Grüne Liga zeigte sich enttäuscht. Anwalt Dirk Teßmer sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir waren optimistisch, dass es anders ausgeht."
Das Brandenburger Landesumweltamt hatte den vorzeitigen Beginn des Bäumefällens gebilligt, die komplette Genehmigung für den Bau der Fabrik steht aber noch aus. Der Umweltverband Grüne Liga Brandenburg und der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern hatten die Rodung auf dem Gelände deshalb stoppen wollen. Das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) wies die Eilanträge beider Verbände jedoch in der vergangenen Woche ab. Die Grüne Liga legte daraufhin Beschwerde ein. Das OVG untersagte danach vorerst die weitere Waldrodung.
Gericht: Bäume dürfen gefällt werden
Das OVG nahm dies nun zurück und erklärte in seiner Begründung, die gesetzlichen Voraussetzungen für den vorzeitigen Beginn der Errichtung der Anlage seien zu Recht bejaht worden. Die zuständige Behörde habe den Ablauf der Einwendungsfrist im Rahmen der öffentlichen Beteiligung bis März nicht abwarten müssen, weil sie über die erforderlichen Erkenntnisse verfüge, um zu beurteilen, ob das Vorhaben voraussichtlich genehmigungsfähig sei.
Die Grüne Liga zeigte sich enttäuscht. Anwalt Dirk Teßmer sagte: "Wir waren optimistisch, dass es anders ausgeht." Der Versuch eines Vergleichs der Grünen Liga Brandenburg mit Tesla war zwischenzeitlich gescheitert. Darüber hatten die Bild-Zeitung und die B.Z. aus Berlin berichtet. Der Grund dafür war laut dem Bericht, dass der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern seine Beschwerde gegen den abgewiesenen Eilantrag nicht zurücknimmt.
Tesla will in Grünheide bei Berlin ab nächstem Jahr rund 500.000 Elektrofahrzeuge im Jahr bauen. Wegen des Beginns der Vegetationsperiode sollte die Rodung auf dem Gelände bis Ende Februar abgeschlossen sein. Das Gelände, auf dem der Wald steht, ist als Gewerbegebiet ausgewiesen. Der Wald besteht zum Großteil aus Kiefern. Tesla hat angekündigt, freiwillig mehr als die gefällte Waldfläche neu zu pflanzen. (dpa)
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Da muss man nur bisschen im Internet suchen. Unter Wikipedia https://de.m.wikipedia.org/wiki/Verein_f%C3%BCr_Landschaftspflege_und_Artenschutz_in_Bayern
Findet man klare Indizien, dass es hierbei um die Verhinderung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen geht. Für mich kein echter Umweltschutzverein.
Daher ist die Klage hier nicht nachvollziehbar und dient unter dem Deckmantel des angeblichen Umweltschutzes eher der Diskreditierung der bekannten Umweltschutzverbände.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verein_für_Landschaftspflege_und_Artenschutz_in_Bayern
>> Von der Vereinsgründung bis zu seinem Tod 2018 war zu Guttenberg einer der beiden Ehrenpräsidenten des VLAB. Der andere ist Hubert Weinzierl, der von 1983 bis 1998 als Vorsitzender des BUND gewirkt hatte. Als Nachfolger zu Guttenbergs wurde im Oktober 2018 der Biologe Josef H. Reichholf zum neuen Ehrenpräsidenten des VLAB ernannt. <<
Wenn da so ein Urgestein wie Hubert Weinzierl dabei ist, scheinen mir die pauschalen Schmähungen aus dem linksgrünen Lager in erster Linie politisch und nicht fachlich begründet.
Politisch? Das ist ein Schein-Öko-Verein!
Gemäß Spiegel Online lehnt der VLAB "die Energiewende vehement ab, klagt gegen Windanlagen [...] protestiert gegen den Bau von Stromtrassen" und ist "aus Prinzip" gegen den Elektroautohersteller Tesla.
Anstelle vom Neubau von Windkraftanlagen will der VLAB die Laufzeit von Kernkraftwerken verlängern.
Also ich wäre wirklich bereit für ausreichend Schnee zum Skifahren einen Tesla Y made in Germany zu kaufen.
Ist zwar mit knapp 4,77 Meter etwas kurz, aber es müssen halt mal Opfer für das Klima gebracht werden ;-)
https://g.co/kgs/E7QKiZ
Wie man sieht haben wir einen Rechtsstaat. Tesla stellt einen Antrag, die Behörden genehmigt, es wird Klage eingereicht und diese wird abgelehnt.
Da hier Nutzwald gerodet wird, was ja der Sinn von Nutzwald ist, ist das für mich auch nachvollziehbar. Über so einen Rechtsstaat wären Milliarden von Menschen glücklich. Aber hier wird von vielen Seiten, voran die AfD, darauf rumgehackt. Wir müssen auf dieses System stolz und glücklich sein.
Zustimmung.
Ja, auch wenn es manchmal umständlich ist und manchmal zu stirnrunzelnden Ergebnissen führt, können wir froh sein, diesen Rechtsstaat zu haben.
Raimund Kamm
Ohne jetzt über den Sinn von den dort geplanten g r o s s e n Tesla-Autos zu diskutieren, nur eine Anmerkung:
Geklagt hat dort der VLAB (Verein Landschafts- und Artenschutz) aus Bayern und die Grüne Liga aus Ostdeutschland. Gerade der VLAB soll eine außergerichtliche Einigung verhindert haben. Dieser Verein ist eine Schein-Umweltgruppe, die hauptsächlich gegen die Energiewende kämpft und klagt und die das Bayerische Umweltministerium vor fünf Jahren unverständlicherweise als Umweltverband staatlich anerkannt und dadurch mit dem Verbandsklagerecht ausgestattet hat.
Echte Umweltverbände wie der BUND oder der NABU oder die DUH haben dort nicht geklagt.
Raimund Kamm
Auch durch das Umweltbundesamt anerkannt, was Herr Kamm für den von ihm gewünschten Eindruck in gekonnt unfairer Weise nicht erwähnt...
https://www.br.de/nachrichten/bayern/konkurrenz-fuer-bund-und-nabu-vlab-nun-bundesweit-anerkannt,RLkg0CL
>> Der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz (VLAB) mit Hauptsitz in Erbendorf im Landkreis Tirschenreuth ist nun bundesweit als Umweltorganisation anerkannt. Damit bekommen der BUND und NABU in Deutschland weitere Konkurrenz. <<