
Chinesische Investoren wie die Kuka-Eigentümer fordern Leistung ein - sonst kann es schnell ungemütlich werden. Das weiß auch das Management des Roboterbauers.
Nun ist endgültig klar, warum sich die chinesischen Eigentümer vom früheren Kuka-Chef Till Reuter getrennt haben: Zwei Gewinnwarnungen waren einfach zu viel. Am Ende war die finanzielle Performance unbefriedigend. Da zählten alle Verdienste von "Mister Kuka" nicht mehr. Da fiel es nicht mehr ins Gewicht, dass er den Roboter- und Anlagenbauer 2009 gerettet und zu einem weltweiten Konzern geformt hat. Da verblassten Bilder von Reuter mit Kanzlerin Angela Merkel und dem früheren US-Präsidenten Barack Obama auf der Hannover Messe.
Ein schlechtes Jahr war genug für den Rauswurf eines einst strahlenden Top-Managers, der auch noch unter den Mitarbeitern beliebt war und ist. So geht es eben in Aktiengesellschaften zu: Auf die positive Vergangenheit gibt es selten Kredit. Selbst Reuter hat von den Chinesen keinen Kredit bekommen. Derart emotionslos funktioniert Börsen-Kapitalismus.
Kuka-Eigentümer können nicht gegen Vertreter der Beschäftigten regieren
Was aber für viele Nicht-Asienkenner verblüffend ist: Chinesische Investoren wie die Kuka-Eigentümer sind stark zahlengetrieben und reagieren rasch ungeduldig, wenn es wie für den Augsburger Roboterbauer mal nicht so gut läuft. Es sind also nicht nur angelsächsische Investoren, die von Quartal zu Quartal denken.
Es gibt dann doch einen grundlegenden Unterschied zwischen amerikanischen und chinesischen Geldgebern: Chinesen legen nicht brutal die Axt an die Belegschaft, wenn es mal schlechter läuft. Sie denken – zumindest in dieser Hinsicht – langfristiger. Daher fallen bei Kuka zwar noch mal 350 von rund 4000 Arbeitsplätzen weg.
So schmerzhaft dieser Schritt ist, er hätte unter US-Regie noch härter ausfallen können. Die chinesischen Kuka-Eigentümer sind auf ihren Ruf bedacht und haben verstanden, dass sie nicht gegen die Vertreter der Beschäftigten regieren können. Wer auf Konfrontationskurs zur Gewerkschaft IG Metall geht, wird auf Dauer nicht froh.
Klar ist auch: Das neue Kuka-Management steht unter Druck. Das Druckmittel der Chinesen heißt Performance, also Leistung. Wenn es hier mal hapert, kann es schnell ungemütlich werden.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Um Missverständnissen keinen Raum zu geben: Gewinn und Gemeinwohl sind in einer Sozialen Marktwirtschaft grundsätzlich keine konkurrierenden, sondern komplementäre Ziele.
Nur wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen können Menschen nachhaltig beschäftigen und Steuern zahlen.
Stefan Stahls Analyse zu Kuka ist ausgewogen und überzeugend.
Ergänzend könnte man noch anmerken, dass chinesische Investoren Teil eines strategisch ausgerichteten polit-ökonomischen Gesamtsystems sind und deshalb nicht ohne Weiteres mit amerikanischen Unternehmen verglichen werden können.
..."Es gibt dann doch einen grundlegenden Unterschied zwischen amerikanischen und chinesischen Geldgebern: Chinesen legen nicht brutal die Axt an die Belegschaft, wenn es mal schlechter läuft..."
Was für ein journalistischer Unsinn ! Man merkt , der Herr Journalist kennt sich auf wirtschaftlichem Gebiet nun so gar nicht aus :
das beste Gegenbeispiel für die gewagte Behauptungen des Schreibers ist Opel :
Die Mutterfirma GM hatte sich jahrzehntelang mit dem Verlierer Opel herumgequält und ein mieses Geschäftsjahr nach dem Anderen in Kauf genommen - ohne " die Axt brutal anzulegen" .
Wirtschaftsunternehmen sind aber nicht dazu da , "Arbeitsplatz-Schaffungs- Unternehmen" zu sein .
Der Sinn eines Wirtschaftsunternehmen ist die Erzielung von Gewinn, nichts Anderes !
Und das ist auch richtig und gut so . Denn nur ein Gewinn erwirtschaftendes Unternehmen kann Arbeitsplätze bereitstellen und Steuern zahlen.
Den Deutschen ist von Links-Grün das Verständnis für Marktwirtschaft abtrainiert worden .
„Der Sinn eines Wirtschaftsunternehmen ist die Erzielung von Gewinn, nichts Anderes !“
Wenn ich ironisch sein wollte, schriebe ich jetzt: Einigen Deutschen ist das Verständnis für unsere Werte und unsere Verfassung abhanden gekommen.
Sowohl unsere Bayerische Verfassung wie unser deutsches Grundgesetz bestimmen es anders:
Art. 151 (BayVerf)
(1) Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesonders der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle …
Art 14 (GG)
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
Raimund Kamm
Verkauf von wirtschaftlichem "Tafelsilber": Erst schließt die Produktion, dann verabschieden sich die Entwicklung, das Knowhow und das Produkt selbst...……..und dann gehen die Lichter aus.
Vorteile: Eigentümer & Aktionäre verdienen, die Immobilie kann als Baugrund verkauft oder als Blumenwiese für die Bienen genutzt werden.
Nachteile: Arbeitsplätze und Steuereinnahmen werden vernichtet.