Manager Alexander Doll verlässt die Bahn
Nur eineinhalb Jahre war Alexander Doll Finanzvorstand der Bahn, jetzt will er das Unternehmen verlassen. Verkehrsminister Scheuer soll das forciert haben.
Nach nur eineinhalb Jahren im Amt steht der Finanzvorstand der Deutschen Bahn, Alexander Doll, vor dem Abgang. Der Manager hat am Freitag nach dpa-Informationen den Auflösungsvertrag unterschrieben. Der Aufsichtsrat müsse dem Schritt in einer Sondersitzung am Montag noch zustimmen, hieß es. Dem Vernehmen nach würde die Abfindung auf einen siebenstelligen Betrag hinauslaufen. Wer den Posten übernimmt, war am Freitag zunächst unklar. Die Bahn verwies auf die Aufsichtsratssitzung und kommentierte die Information zunächst nicht.
Verkehrsminister Scheuer soll sich für Doll-Abgang stark gemacht haben
Doll war seit 2018 neben den Finanzen auch für die verlustreiche DB-Tochter Cargo verantwortlich. Diesen Posten wird ab Januar die bisherige Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe, Sigrid Nikutta, übernehmen. Für einen Abgang von Doll hatte sich wegen Problemen beim Arriva-Verkauf auch Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hinter den Kulissen stark gemacht, wie die dpa erfuhr. Zudem hieß es, Doll habe außerdem das Vertrauen des Bahn-Aufsichtsratschefs sowie einer großen Mehrheit seiner Vorstandskollegen verloren.
Doll war erst im April vergangenen Jahres in den Vorstand berufen worden und sollte dort den Verkauf der britischen Bahn-Tochter Arriva vorantreiben - hatte damit aber keinen Erfolg. Das Vorhaben wurde bei der Aufsichtsratssitzung in der vergangenen Woche vorerst gestoppt. Einen Käufer gibt es nach wie vor nicht. (dpa)
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