Streikt das Sicherheitspersonal bald auch an bayerischen Flughäfen?
An den Flughäfen Hamburg und Stuttgart hat am heutigen Freitag das Sicherheitspersonal gestreikt. Müssen wir nun auch in Bayern mit Stillstand an den Flughäfen rechnen?
Warnstreiks gab es am heutigen Freitag an den Flughäfen in Stuttgart und Hamburg. Das Sicherheitspersonal trat in den Ausstand, um in den Tarifverhandlungen ein Zeichen zu setzen. Fluggäste an den bayerischen Airports haben das aber bislang noch nicht zu spüren bekommen.
Stefanie Schmidts, Pressesprecherin vom Albrecht-Dürer-Airport in Nürnberg, berichtet: "Bei uns sind bei den Verbindungen mit Hamburg bisher weder die Ankünfte noch die Abflüge betroffen. Unser Sicherheitspersonal hat für die kommenden Tage auch keine Warnstreiks angekündigt, wir sind im Flugverkehr also völlig uneingeschränkt." Genauso ist die Situation am Franz-Josef-Strauss-Flughafen in München.
Flughäfen haben private Sicherheitsfirmen
Auch am Memminger Allgäu-Airport haben die Streiks in Hamburg und Stuttgart nicht für Störungen gesorgt. "Zum Stuttgarter Flughafen haben wir gar keine Verbindungen", sagt Stefan Stremel, der Pressesprecher des Allgäu Airport, "Und unsere Flüge nach Hamburg starten immer donnerstags und sonntags." Auch in Memmingen will das Sicherheitspersonal in den kommenden Tagen nicht streiken.
Warum es nach den Warnstreiks in Hamburg und Stuttgart keine parallel stattfindenden Ausstände in Bayern gibt, weiß Hans Sterr. Der Pressesprecher der Dienstleistungsgewerkschaft verdi erklärt: "Flughäfen haben meist mit privaten Sicherheitsfirmen Veträge. Jeder Airport sucht sich seinen eigenen Dienstleister, der für die Sicherheit verantwortlich ist." Deshalb werden die Tarifkonflikte auch einzeln abgehalten. Für Warnstreiks an bayerischen Flughäfen gäbe es derzeit keinerlei Anzeichen.
In Stuttgart waren 6000 Passagiere betroffen
Am Flughafen Stuttgart hat das Sicherheitspersonal heute zwischen 3 Uhr morgens und 14 Uhr nachmittags einen Warnstreik abgehalten. Rund 60 Abflüge und 6000 Passagiere seien davon betroffen gewesen, teilte der Flughafen mit. Viele Reisende haben länger warten müssen als gewohnt.
Hintergrund sind die zähen Tarifverhandlungen für die rund 19.000 Beschäftigten im Sicherheitsgewerbe. Die Gewerkschaft fordert mehr Geld, der Arbeitgeber lehnt ab. Um den Druck zu erhöhen, hat Verdi am Freitag gleichzeitig auch zu Warnstreiks am Flughafen in Hamburg aufgerufen. Eine Lösung des Tarifstreits ist nicht in Sicht.
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