Walter-Bau beklagt Millionenschulden der Bahn
Augsburg (dpa) - Deutschlands drittgrößter Baukonzern Walter Bau aus Augsburg hat millionenschwere Schulden der Deutschen Bahn AG bei dem Unternehmen beklagt. Für die Bahnhöfe Mainz und Köln sowie für eine Bahnstrecke bei Hildesheim schulde die Bahn dem Konzern rund 104 Millionen Euro, sagte der Firmengründer und Aufsichtsratsvorsitzende Ignaz Walter. "Seit drei Jahren warten wir auf unser Geld. Mitarbeiter der Bahn führen uns, aber auch Bahnchef Mehdorn, regelrecht vor." Man habe angeboten, eine Regelung über ein neutrales Schiedsgericht zu finden. "Wir wollen nicht vor Gericht klagen."
Walter Bau vereinigt mit Dywidag hatte vor rund einer Woche die Übernahme des Stuttgarter Konkurrenten Züblin bekannt gegeben. Derzeit belaufen sich die Außenstände - also Forderungen - laut Walter auf rund 488 Millionen Euro. Würde das Unternehmen über diese Mittel verfügen, dann hätte der Konzern keine Bankschulden, sagte der Firmengründer.
"Viele Kunden zahlen nicht rechtzeitig, wir rennen unserem Geld hinterher." In den nächsten vier bis sechs Wochen rechne er mit dem Eingang von rund 300 Millionen Euro und neuen Forderungen in gleicher Höhe. "Das ist ein revolvierender Betrag. Wichtig ist es, die Altforderungen hereinzubringen", sagte Walter.
Die Diskussion ist geschlossen.