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Erich Kellerhals
28.04.2016

Wie der Media-Markt-Gründer um sein Lebenswerk kämpft

Der Machtkampf beim Handelsriesen Media-Saturn zwischen der Metro-Gruppe und Erich Kellerhals beschäftigt Gerichte aller Instanzen.
Foto: Armin Weigel, dpa

Der Ingolstädter Erich Kellerhals hat mit seiner Elektromarktkette die Handelslandschaft verändert. Jetzt fühlt sich der 76-Jährige verraten und zieht vor die höchsten Gerichte.

Von einer Niederlage lässt sich ein Mann vom Format eines Erich Kellerhals nicht kleinkriegen. Der Gründer der Media-Märkte und mehrfache Milliardär hat in seinem Leben schon andere Schlappen weggesteckt: „Dass wir jüngst vor dem Bundesgerichtshof aufgrund einer Nebenfrage unterlegen sind, müssen wir zur Kenntnis nehmen. Das ändert aber nichts daran, dass wir auch weiterhin für unsere Rechte streiten werden. Gegebenenfalls werden wir weitere Verfahren anstrengen, um unsere Rechte als Gesellschafter zu verteidigen“, sagt Kellerhals unserer Zeitung.

Im seit über fünf Jahren währenden Streit um Macht beim Elektronikhändler Media-Saturn hat der Minderheitsgesellschafter am 12. April eine juristische Niederlage gegen den Handelskonzern Metro einstecken müssen. Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied, dass Kellerhals’ Investmentgesellschaft Convergenta die Nein-Stimmen der Metro bei einer Media-Saturn-Gesellschafterversammlung grundsätzlich nicht gerichtlich anfechten kann (Az.: II ZR 275/14). Gleichzeitig wurde ein anderslautendes Urteil des Oberlandesgerichts München aufgehoben. Mit dem BGH-Beschluss ist nun festgestellt, dass die Convergenta die Metro nicht gerichtlich zu einem bestimmten Abstimmungsverhalten zwingen kann.

Media Markt: Kellerhals wollte weiter mitreden

Das alles klingt nach schwer verdaulicher Kost: Das Duell Kellerhals gegen die Metro ist für Außenstehende nicht ohne Weiteres zu verstehen. Komplizierte Materie, verhärtete Fronten, lange Auseinandersetzung. Begonnen hat diese, daran erinnert sich Kellerhals auf den Tag genau, am 18. Januar 2011. Damals seien die damaligen Media-Markt-Manager Egon Cordes und Olaf Henkel zu ihm nach Salzburg gekommen und hätten den Fehdehandschuh hingeworfen, sagt er.

Der gebürtige Ingolstädter Kellerhals, inzwischen 76, hält am größten Elektrohandelskonzern noch immer 21,62 Prozent. Zusammen mit Leopold Stiefel und Walter Gunz hat er 1979 den ersten Media-Markt in München eröffnet. Während seine Geschäftsfreunde ihre Anteile später, als die Media-Märkte längst unter dem Dach der Metrogruppe gelandet waren, verkauften, wollte Kellerhals nach wie vor bei wichtigen strategischen Entscheidungen an seinem Lebenswerk-Projekt mitreden.

Und davon machte er auch Gebrauch, wenn er es für notwendig hielt. Den Männern an der Metro-Spitze gefiel das indes nicht. Sie hatten oft andere Vorstellungen als Kellerhals. Und um ihn sozusagen ruhigzustellen, nutzten sie eine Art Rechtslücke im Vertragswerk und hebelten des Gründers Einspruchsrecht mit Erfolg aus. Denn wichtige strategische Entscheidungen fällten sie fortan in einem neu gegründeten Beirat. Dort können nicht nur Budgets beschlossen werden, sondern auch Firmenzukäufe.

Kellerhals nennt seine Media-Markt-Anteile "unverkäuflich"

Seitdem kracht es im Gebälk der Elektro-Handelsgruppe, die mit 22 Milliarden Euro Umsatz und 65.000 Mitarbeitern weiterhin die größte ihrer Art in Europa ist. Kellerhals hat nun zwar eine wichtige Klage verloren, doch noch sind mehrere andere anhängig. In einem Satz gesagt geht es dabei um die Macht beim Elektronikfilialisten. Der mit seiner Familie in Salzburg lebende Kellerhals wirft der Metro vor, ihn mit Unterstützung der Media-Saturn-Geschäftsführer zu schikanieren.

Der Ingolstädter Erich Kellerhals lebt inzwischen in Salzburg.
Foto: Franz Neumayr, dpa

„Irgendwann hat man in Düsseldorf offenbar beschlossen, uns nur noch zu ärgern. Bis wir freiwillig verkaufen“, sagte er jüngst gegenüber dem Springer-Wirtschaftsmagazin Bilanz. Seine Anteile seien jedoch unverkäuflich. „Ich versuche zu retten, was wir einmal gemeinsam aufgebaut haben“, begründet Kellerhals sein unnachgiebiges Vorgehen und fügt hinzu: „Wer mir unrecht tut, da kämpf ich.“

Sein Vorwurf: „Dem Vorstand der Metro geht es in allererster Linie um kurzfristige Optimierung finanzieller Kennzahlen und nicht um eine nachhaltig positive Entwicklung von Media-Saturn.“ Vieles, was die Metro anstrebe oder mithilfe der von ihr gesteuerten Media-Saturn-Holding (MSH)-Geschäftsführung umsetze, wie etwa unsinnige Zukäufe von dauerhaft defizitären Unternehmen, schade der MSH. „Dagegen wehren wir uns als Mitgesellschafter.“

Media Markt: Kellerhals erntet ebenfalls Kritik

Metro-Chef Olaf Koch, 45, kritisierte Kellerhals jüngst im Interview mit Bilanz scharf: „Herr Kellerhals geht offenbar davon aus, dass ein einzelner Gesellschafter nur die Hand zu heben braucht, um der Geschäftsführung Aufgaben zu entziehen. In Wahrheit will er scheinbar das Unternehmen führen. Eine Geschäftsführung ist doch kein Marionettentheater“, sagte Koch. Der Metromann schließt nicht mehr aus, selbst in die Offensive zu gehen und die Anteile des Media-Markt-Gründers gerichtlich anfechten zu lassen: „Jeder Gesellschafter hat selbstverständlich Treuepflichten, die er beachten und einhalten sollte. Ein permanenter Verstoß wird auf Dauer problematisch.“

Kellerhals lässt sich davon nicht einschüchtern: „Ich erwarte von der Auseinandersetzung, dass wir wieder dahin kommen, dass die MSH-Gesellschafter vernünftig und konstruktiv zusammenarbeiten, wie es früher sehr erfolgreich praktiziert wurde.“ Falls dies nicht gelingen sollte, hat er einen anderen, unkonventionellen Vorschlag: Die Mitgesellschafterin könnte sich ja auch zurückziehen und Platz machen für einen neuen Gesellschafter, mit dem eine fruchtbare Zusammenarbeit wieder möglich sei. Und noch eines stellt Kellerhals am Schluss klar: „Wir werden unsere Anteile jedenfalls nicht veräußern.“

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