Chemie-Gewerkschaft IGBCE erstreitet Einmalzahlung
Mehr als eine halbe Millionen Arbeitnehmer können sich in der Chemie- und Pharmabranche über eine Einmalzahlung freuen. Die Gewerkschaft will aber bald mehr.
Die Wirtschaft hat mit Inflation und Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg zu kämpfen - und dennoch hat die IGBCE einen wegweisenden Tarifabschluss in die Wege geleitet. Die Gewerkschaft der Chemie- und Pharmabranche erstritt für rund 580.000 Tarifbeschäftigte eine Einmalzahlung, welche die enormen Preissteigerungen abfedern soll.
Die Einmalzahlung liegt bei 1.400 Euro. Nur für in Not geratene Betriebe gibt es eine Ausnahme, welche die Zahlung auf 1.000 Euro reduziert. Auszubildende erhalten unterdessen 500 Euro.
Chemie-Gewerkschaft IGBCE verzichtet auf höhere Löhne
Die IGBCE hatte zunächst auch dauerhaft höhere Löhne gefordert. Auf Rücksicht auf den Krieg, die Energiekrise und die wirtschaftlichen Unsicherheiten verzichtete die Gewerkschaft nun aber auf diese Forderung.
Der Tarifabschluss könnte unterdessen eine Signalwirkung haben. Immerhin handelt es sich um die erste große Tarifrunde nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine. Gleichzeitig stellt sie damit die erste Tarifrunde seit der steigenden Inflation - die so hoch ist, wie seit 40 Jahren nicht mehr - und den steigenden Energiepreisen dar. Die Frage, wie die Gewerkschaft und die Arbeitgeber auf diese Faktoren reagieren würde, ist nun beantwortet.
Tarifabschluss nur eine Übergangslösung in der Chemie- und Pharmabranche
Vom Tisch soll eine solche Lohnerhöhung aber nicht sein. Für die Gewerkschaft ist klar, dass es sich bei dem Tarifabschluss lediglich um eine Übergangslösung handelt. Daher will die IGBCE im Oktober wieder Verhandlungen aufnehmen. Dann endet die Laufzeit des Tarifabschlusses.
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