Das EU-Parlament macht sich für weniger strenge Regeln für Gentechnik stark. Die Risiken dürfen aber nicht ausgeblendet werden, eine Kennzeichnung muss sein!
Neue Getreidesorten, die unempfindlicher gegen Hitze und Trockenheit sind. Weinstöcke, denen Pilzkrankheiten nichts anhaben können. Mit neuen gentechnischen Methoden sind große Hoffnungen verbunden. Forscher können Sorten züchten, die helfen, besser mit dem Klimawandel zurechtzukommen oder mehr Lebensmittel für eine wachsende Weltbevölkerung zu erzeugen. Europa wird sich der neuen Technologie nicht auf Dauer verschließen können, das macht das Europäische Parlament deutlich, wenn es den Einsatz der Neuen Gentechnik in der Landwirtschaft befürwortet. Und trotzdem ist Vorsicht angebracht.
Gentechnik und mehr Bio-Anbau? Das passt nicht zusammen
Die Natur ist kein geschlossenes Treibhaus oder Labor einer Forschungseinrichtung. Pollen gentechnisch veränderter Pflanzen können auf andere Felder wehen. Imker wie auch viele Bio-Landwirte sind in Sorge. Mit Abstandsflächen lässt sich dieses Problem vielleicht mildern. Ein klarer Kurs in der Landwirtschaftspolitik fehlt dann trotzdem. Einerseits will man in Europa bis 2030 ein Viertel der Flächen im Bio-Anbau bestellen, andererseits die Gentechnik ausweiten. Das passt schwer zusammen.
Letztlich waren gerade in Deutschland die Verbraucherinnen und Verbraucher lange skeptisch gegenüber der Gentechnik. An einer Kennzeichnung der Produkte führt kein Weg vorbei.
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