Die schmerzfreie Spritze
Millionen Patienten haben Angst davor, wenn der Arzt mit der Spritze kommt. Schon in naher Zukunft muss man beim Spritzen nicht mehr schwitzen - dank einer sensationellen Erfindung. Von Josef Karg
Von Josef Karg
Augsburg - Millionen Patienten haben Angst davor, wenn der Arzt oder die Krankenschwester mit der Spritze kommt und sagt: Legen Sie bitte Ihren Arm frei! Schon in naher Zukunft muss man beim Spritzen nicht mehr schwitzen.
Dank einer sensationellen Erfindung japanischer und indischer Wissenschaftler, die eine neue Spritze nach dem Vorbild von Stechmücken-Rüsseln entwickelt haben, die für Patienten praktisch schmerzfrei durch die Haut gleitet.
Moskitos sind nämlich in der Lage, unbemerkt Blut aus ihrem Opfer zu saugen (man spürt nur den Speichel des Tieres). Dabei spannen und entspannen sie abwechselnd Muskeln im Rüssel. So entsteht ein Unterdruck und das Blut wird angesaugt. Die Wissenschaftler Suman Chakraborty vom Indian Institute of Technology in Kharagpur und sein Kollege Kazuyoshi Tsuchiya von der Tokai- Universität in Kanagawa haben nach diesem Schema ihre schmerzfreie Nadel entwickelt.
Wie die Website "NewScientist.com" berichtet, wird das Saugen der Mücke bei der neuen Spritze durch eine Minipumpe nachgeahmt. Deren winzige Nadel hat einen Außendurchmesser von nur 60 Mikrometern, etwa so dick wie ein menschliches Haar. Zum Vergleich: Die Kanüle einer herkömmlichen Spritze hat einen Außendurchmesser von rund 900 Mikrometern.
Bis zu drei Millimeter tief soll die Moskito-Kanüle die Haut durchstechen können. Das reicht zum Beispiel für die Blutentnahme bei Diabetikern, um deren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Allerdings muss sich die Spritze in der Praxis erst noch bewähren.
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