
Bundeswehr investiert 80 Millionen Euro in Laserwaffen-Forschung

Ein ARD-Bericht hat die Investition der Bundeswehr in Höhe von rund 80 Millionen Euro in die Laserwaffen-Forschung aufgedeckt. Das Verteidigungsministerium bestätigte nun die Summe.
In den vergangenen Jahren hat die Bundeswehr rund 80 Millionen Euro in die Erforschung von Laserwaffen und Lasertechnologie investiert. Laut eines ARD-Berichts wurde das Geld an die Rüstungsindustrie sowie Forschungsinstitute gezahlt. Dies bestätigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. "Leistungsstarke Laserquellen sind schon lange kein Science Fiction mehr", sagte der Sprecher. "Das zwingt auch uns, uns damit zu beschäftigen." Es gehe vorrangig um defensive Anwendungen, wie beispielsweise die Abwehr von Raketen oder Luftangriffen sowie von Projektilen.
Laserwaffen sollen in der Marine oder Feldlagern eingesetzt werden
Einsatzbereiche sollen vor allem die Marine oder stationäre Einrichtungen wie Feldlager sein. Eine Montage von Laserwaffen auf Landfahrzeugen sei wegen der geringen Größe und des hohen Energiebedarfs schwierig. Momentan lässt sich noch nicht absehen wann solchen Geräte einsatzbereit sein werden.
Die Firmen Rheinmetall Defence und MBDA verfügten über Lasertechnologien, die bereits in zwei bis drei Jahren der Bundeswehr übergeben werden könnten, so der ARD-Bericht weiter. Beispielsweise habe Rheinmetall testweise bereits einen Radpanzer des Typs Boxer mit einer voll funktionstüchtigen Laserkanone ausgerüstet und auch einen Container-Lkw mit integrierter Laserkanone gebaut.
Lasereffektoren können Kleinflugzeuge und Drohnen abschießen
MBDA habe Lasereffektoren entwickelt, die schon jetzt Kleinflugzeuge oder Drohnen während des Fluges abschießen könnten. Bei einem Angriff auf ein Feldlager mit Drohnen oder Kleinfluggeräten wäre "ein heutiger Lasereffektor durchaus im Stande, über eine Distanz von drei Kilometern ein Ziel zu bekämpfen", zitierte die ARD den MBDA-Mitarbeiter Peter Heilmeier.
"Ich höre das jetzt zum ersten Mal", sagte der Grünen-Verteidigungsexperte Tobias Lindner gegenüber der ARD. Im Haushalts- und im Verteidigungsausschuss war die Laserforschung dem Bericht zufolge kein Thema. Grund ist demnach möglicherweise, dass die einzelnen Projekte jeweils unter der Kostenschwelle von 25 Millionen Euro lagen, ab der das Verteidigungsministerium die Ausschüsse über Forschungsvorhaben informieren muss. AZ/afp
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