Glyphosat in Europa: Ohne Einigung endet die Zulassung im Juni
Am Donnerstag haben die Vertreter der EU-Staaten in Brüssel darüber entscheiden sollen, ob das Unkrautgift Glyphosat weiterhin in Europa eingesetzt werden darf.
Ende Juni läuft die Zulassung von Glyphosat in Europa aus. Am Donnerstag sollte in Brüssel darüber entschieden werden, ob das Unkrautgift weiterhin in Europa eingesetzt werden darf. Weil die nötige Mehrheit unter den Vertretern der EU-Staaten aber nicht zustande kam, wurde nicht abgestimmt. Dafür brachte die Kommission eine Übergangsregelung für Glyphosat ins Spiel. Dazu sollen sich die Mitgliedsstaaten bis Dienstagabend äußern.
Sollte es zu keiner Einigung unter den Mitgliedsstaaten kommen, so läuft die Zulassung von Glyphosat in Europa Ende Juni ersatzlos aus. Allerdings könnten Bestände des Unkrautgifts danach immer noch verkauft werden - bis eineinhalb Jahre nach Ende der Zulassung. Die Wissenschaft ist gespalten. Umweltschützer protestieren gegen den Einsatz von Glyphosat. Das Mittel wird im Gartenbau und der Landwirtschaft eingesetzt.
Glyphosat: Es herrscht Uneinigkeit
Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Derzeit wird es auf etwa 40 Prozent der Felder in Deutschland eingesetzt. Nach Angaben von EU-Diplomaten sollen 19 Ländervertreter für eine Neuzulassung gewesen, Frankreich und Italien dagegen, sieben Staaten - darunter Deutschland - hätten sich in einer formellen Abstimmung enthalten.
Aufgrund der hohen Bevölkerungszahl hätte Deutschlands Votum Gewicht gehabt. Doch SPD und Union sind sich über den Einsatz von Glyphosat nicht einig. Während die Grünen-Fraktion die Vertagung als kleinen Erfolg sieht, warnt der europäische Bauernverband Copa Cogeca vor drohenden Wettbewerbsnachteilen, sollte Glyphosat verboten werden. Denn in anderen Weltregionen wird das Unkrautgift weiter verwendet. dpa/sh
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