Mast soll weiter weg von Binnenbach
Richtig voll wurde es kürzlich im Gemeinschaftshaus im Aindlinger Ortsteil Binnenbach. Viele Bürger drückten mit ihrem Besuch ihren Unmut gegen den geplanten Standort für den digitalen Behördenfunk nahe Binnenbach aus.
Aindling-Binnenbach. Richtig voll wurde es kürzlich im Gemeinschaftshaus im Aindlinger Ortsteil Binnenbach. Viele Bürger drückten mit ihrem Besuch ihren Unmut gegen den geplanten Standort für den digitalen Behördenfunk nahe Binnenbach aus.
Ein Vertreter der Firma Telent stand den Binnenbachern als Ansprechpartner zur Verfügung. Das Unternehmen war vom bayerischen Innenministerium mit der Standortsuche beauftragt worden. Im Gemeindebereich Aindling soll der benötigte Mast - einer von zehn im Landkreis Aichach-Friedberg - am Waldrand nördlich von Binnenbach entstehen, etwa 750 Meter von der Wohnbebauung entfernt. Der neue, abhörsichere Digitalfunk soll den störanfälligen Analogfunk ersetzen, mit dem Polizei, Rettungskräfte und Feuerwehr bisher arbeiten.
Mit dem Behördenmast an sich könnten die Bürger zur Not sogar noch leben, doch sie befürchten, dass Mobilfunkanbieter den Turm mitnutzen könnten. Dieser soll nach Ministeriumsangaben rund 45 Meter hoch werden. Im Süden Binnenbachs verläuft zudem eine 380-Kilovolt-Stromleitung. "Es ist die Summe der Emissionen, die hier zusammenkommt", sagt Josef Gamperl.
Der Aindlinger Gemeinderat wohnt selbst in Binnenbach und hat die jetzige Infoveranstaltung angeregt. Bürgermeister Tomas Zinnecker nahm dann mit der Firma Telent Kontakt auf. "Wir wissen, dass der Mast nicht zu verhindern ist, aber wir können Alternativstandorte vorschlagen", betont Zinnecker. Gamperl ist besonders enttäuscht darüber, dass die möglichen Standorte nicht im Vorfeld mit der Gemeinde diskutiert wurden. Noch im April habe ein Ministeriumsvertreter versprochen, die Betroffenen vorab zu informieren.
Bauantrag liegt auf dem Tisch
Den Binnenbachern wäre es am liebsten, wenn der Behördenfunk beim Fernsehturm in Neßlach angesiedelt werden könnte. Das wurde bei der Infoveranstaltung deutlich. Die ablehnende Antwort von Telent kam aber prompt: Das sei aus technischen Gründen nicht möglich. Laut Bürgermeister Zinnecker will die Gemeinde jetzt vorschlagen, die aktuell geplante Position nochmal um gut 200 Meter weg zu verschieben. Der Alternativstandort läge zwischen Binnenbach, Hohenried, Schönleiten, Axtbrunn dann rund einen Kilometer nordöstlich von Binnenbach entfernt.
Regierung kann entscheiden
Ob dieser Vorschlag, der noch vom Gemeinderat abgesegnet werden muss, große Erfolgsaussichten hat, darf zumindest bezweifelt werden. Der Bauantrag des Freistaats für den derzeit favorisierten Standort liegt der Gemeinde nämlich bereits vor. Er wird in der morgigen Ratssitzung behandelt. Auch wenn die Gemeinde nicht zustimmt, könnte sie von der Regierung überstimmt werden. (ull)
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