Schmuttermeier muss mit Konkurrenz rechnen
Pöttmes Die Kommunalwahl 2008 in Pöttmes verspricht mehr Spannung als der Urnengang 2002. Rathauschef Hans Schmuttermeier (CWG) will in seine vierte Amtsperiode seit 1990 gehen und muss nach seinem Alleingang bei der vorangegangenen Wahl wieder mit Gegenkandidaten rechnen - und zwar aus den Reihen seiner Stellvertreter. Sissi Veit-Wiedemann, Zweite Bürgermeisterin, wirft ihren Hut voraussichtlich in den Ring. Noch legt sich die CSU-Ortsvorsitzende, stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende, Bezirks- und Kreisrätin aus Gundelsdorf (43) aber nicht fest: "Die Chancen für eine Kandidatur stehen nicht schlecht, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen."
Christian lichtenstern
Gesprochen wird es voraussichtlich in zwei Monaten - Ende Oktober oder Anfang November will die Pöttmeser CSU ihre Kandidaten für die Kommunalwahl im März nächsten Jahres nominieren. Für den Bürgerblock ist noch alles offen, sagt Franz Schindele, Dritter Bürgermeister: "Die Fraktion diskutiert - eine Kandidatur ist noch nicht entschieden." Bei einem Ja laufe es nicht automatisch auf ihn selbst zu, betont Schindele: "Auch das ist nicht entschieden." Klar sei dagegen, dass alle vier Gemeinderäte der Fraktion wieder antreten und auch das Wahlziel: Mehr Sitze für den Bürgerblock und keine Mehrheit für CSU oder CWG im Rat.
Dass Bürgermeister Hans Schmuttermeier (CWG) wieder antritt, ist kein offenes Geheimnis: Schon nach dem klaren Votum der Bürger 2002 hatte Schmuttermeier anklingen lassen, dass er auch über 2008 hinaus die Fäden im Pöttmeser Rathaus ziehen will. Schon damals sprachen Sissi Veit-Wiedemann und Franz Schindele (Bürgerblock, Dritter Bürgermeister) übrigens davon, dem Amtsinhaber das Feld beim nächsten Mal nicht mehr kampflos überlassen zu wollen.
Bei der Abstimmung 2002 erhielt Schmuttermeier als einziger Bürgermeister-Kandidat 90,74 Prozent der Wählerstimmen aus der Marktgemeinde. Er war selbst überrascht über die hohe Zustimmung: "Mit 80 Prozent habe ich gerechnet", verriet der neue alte Bürgermeister damals. Die Christsozialen und der Bürgerblock hatten den Wählern empfohlen, Schmuttermeier zu wählen. 1996 hatte Schmuttermeier zwar zwei Herausforderer, doch das Ergebnis war auch eindeutig (72,77 Prozent). Knapper ging es dagegen 1990 beim ersten Anlauf zu, als sich Schmuttermeier bei zwei Gegenkandidaten erst in der Stichwahl knapp gegen Helmut Schenke (Bürgerblock) durchsetzte. Bereits Ende 2006 hat Schmuttermeier bei einer CWG-Versammlung angekündigt, wieder in den Ring zu steigen. Im Pöttmeser Marktgemeinderat ist die Stimmung in den jüngsten Sitzungen deutlich gereizter geworden - Beobachter sehen den Wahlkampf schon im Anmarsch. Auf dem Tisch liegen die Wahlkarten aber erst mit der Nominierung.
Das Personalpaket für die Kreistagswahlen haben die Pöttmeser CSU-Ortsverbände (Pöttmes und Echsheim) dagegen bereits geschnürt. Wie 2002 gehen Sissi Veit-Wiedemann, der Baarer Bürgermeister Leonhard Kandler (parteifrei), Unternehmer Martin Ziegler (alle drei amtierende Kreisräte) und Franz Ottillinger ins Rennen auf der CSU-Kreistagsliste, die am 4. Oktober aufgestellt wird. Dann geht es um die konkreten Plätze - zuvor können die Ortsverbände ihre Kandidaten schon mal einreihen. Veit-Wiedemann wird im sogenannten "Spitzenblock", also ganz vorne in der Liste, gesetzt. Kandler tritt weiter hinten im Bürgermeister-Block an und Martin Ziegler im nächsten Block. Im unteren Viertel der Liste soll Franz Ottillinger wieder Stimmen sammeln - er hat sich 2002 von Platz 58 auf 48 vorgearbeitet (die CSU stellt derzeit 32 Kreisräte).
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