Patrick Illner hat einen kräftigen Oberkörper. Er stützt seine Arme auf dem Wohnzimmer-Tisch ab. Die Ärmel seines schwarz-weißen T-Shirts rutschen nach oben, Tattoos werden sichtbar: ein großer Propeller außen und auf der Innenseite ein Flugzeug. Wer genauer hinschaut, erkennt: ein Learjet 35. Illner ist Pilot, die Maschine ist sein Baby. In den Flieger passen acht Leute. Er steht in München am Flughafen, 51 Autominuten oder 69,1 Kilometer von seiner Wohnung im Sielenbacher Ortsteil Tödtenried entfernt. Wenn Illner über seine Maschine spricht, weiten sich seine Augen, ein Lächeln huscht ihm übers Gesicht. Alle zwei, drei Tage sitzt er durchschnittlich im Cockpit. Malediven, Indien, Kanada, Mallorca: Immer muss er irgendwohin. Der Himmel ist sein zweites Zuhause.
Sielenbach-Tödtenried