Westumfahrung: Augsburg macht den Weg frei
Augsburger Kommunalpolitiker beenden Blockade der Umgehung von Mühlhausen und stimmen Vereinbarung mit Gemeinde Affing zu. Jetzt kann Planfeststellung für das rund vier Kilometer lange Straßenprojekt beantragt werden
Augsburg/Affing-Mühlhausen Seit Dezember lag die West-Umgehung des Affinger Ortsteils Mühlhausen auf Augsburger Eis. In der Mai-Sitzung des Stadtrats am Donnerstagabend wurde es aufgebrochen. Die Ratsmehrheit sagte Ja zu einer Vereinbarung über die Sonderbaulast für die Straße, stellte aber zugleich Forderungen. Das bedeutet: Die Nachbargemeinde Affing kann jetzt nach über einem Jahr Zeitverlust die Planfeststellung für die Straße beantragen. Bürgermeister Rudi Fuchs war gestern hörbar erleichtert. Er geht davon aus, dass das Verfahren nach der Sommerpause anlaufen kann. Das bedeutet noch lange kein Baurecht oder gar Baubeginn – aber der Stillstand ist beendet.
Die Westumfahrung von Mühlhausen (über vier Kilometer lang, Kostenschätzung: 6,5 Millionen Euro) ist eine Staatsstraße – normalerweise baut und finanziert das Straßenbauamt so ein Projekt. Um den Bau der Umgehung zu beschleunigen (siehe Infoartikel) tritt die Kommune hier aber als Sonderbaulastträger auf und übernimmt auch einen Teil der Baukosten. Weil ein Teil der Umfahrung vom Flughafen bis zur Staatsstraße 2381 bei Anwalting auf der Gemarkung von Augsburg liegt (siehe Grafik), geht ohne Zustimmung der Stadt nichts. Die stand eigentlich schon fest, doch im Dezember wurde „nochmaliger Gesprächsbedarf“ angemeldet – Blockade. Vor allem CSU-Stadtrat Erwin Gerblinger (Firnhaberau) forderte ein Entgegenkommen des Nachbarn. Zum einen aus Naturschutzgründen, zum anderen weil Affing nicht bereit sei, durch einen Gebietstausch mit der Stadt am Flughafengelände auf Gewerbesteuer zu verzichten. Das lehnten die Affinger Kommunalpolitiker nachdrücklich ab. Der Bau einer Staatsstraße könne nie einen Gebietstausch von Kommunen nach sich ziehen. Die Interessengemeinschaft Ortsumfahrung Affing sprach von „Erpressungspolitik“. Landrat Christian Knauer schaltete sich ein. Die Bürgerinitiative (BI) der Nordumfahrungsgegner aus Anwalting und Gebenhofen (Igusag) sahen mit dem Nein aus Augsburg dagegen Wasser auf ihre Mühlen laufen. Ohne Westumfahrung sei eine Nordumfahrung völliger Unsinn.
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