Tödlicher Unfall unter Drogen
Aichach (drx) - Keine Chance hatte ein 68-jähriger Audi-Fahrer, als ihm im Juni letzten Jahres ein 23-jähriger Augsburger am Gallenbacher Berg auf der Verbindungsstraße von Laimering zur Bundesstraße B 300 die Vorfahrt nahm und ihn mit voller Wucht links rammte. Der Fahrer starb noch an der Unglücksstelle. Der Unfallverursacher stand gestern vor dem Amtsgericht Aichach. Weil er zum Unfallzeitpunkt unter Drogeneinfluss gestanden hatte, verurteilte ihn Richterin Nadine Grimm wegen fahrlässiger Tötung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten.
Besonders tragisch: Wäre der 68-Jährige nur 0,3 Sekunden früher an der Unfallstelle vorbeigekommen, dann wäre nichts passiert. Zu dieser Einschätzung kam jedenfalls der Verkehrssachverständige in seinem Gutachten. "Für mich steht fest, dass der Unfall auf den Drogenkonsum und seinen Folgen beruht", sagte Staatsanwältin Cornelia Seidl. Ein Rechtsmediziner hatte im Blut des 23-Jährigen Cannabis nachgewiesen. Etwa das Vierfache dessen, was erforderlich ist, um das Fahrvermögen einzuschränken.
Den Cannabis-Konsum räumte der mittlerweile 24-Jährige voll ein. Er sei zu dem Zeitpunkt abhängig gewesen, hätte aber die Folgen nicht abschätzen können. Zwar in unregelmäßigen Abständen, aber öfter habe er Joints geraucht, sagte er aus. Als Konsequenz aus dem Unfall hat er laut eigener Aussage sein Leben ziemlich umgekrempelt. Besucht eine Therapie, hat die Ausbildung beendet und sich Hobbys gesucht. Damit er nicht arbeitslos wird, beschäftigt der Außendienstler einen Chauffeur, der ihn zu seinen Terminen fährt. "Ich versuche alles, um die Zukunft positiv zu gestalten."
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