Der „Charmeoffensive“ erlegen
Martina Illgner wird die neue Leiterin des Aichacher Bauamts
Aichach 28 Bewerbungen bekam die Stadt Aichach für die Leitung des Bauamts. Die „Wunschkandidatin“ hat sich laut Bürgermeister Klaus Habermann am Ende problemlos durchgesetzt. Gestern stellte er Martina Illgner im Rathaus bei einem Pressegespräch offiziell als Nachfolgerin von Josef Hell vor, der Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Derzeit ist die 48-Jährige Stadtbaumeisterin in Königsbrunn.
Das Aichacher Bauamt ist sehr breit aufgestellt. Zu Illgners Aufgaben gehören auch die Leitung des Wasserwerks, der Kläranlage und des Bauhofs, Städtebau, Stadtplanung und Stadtentwicklung, Bauplanungs- und Bauordnungsrecht, städtische Hoch- und Tiefbaumaßnahmen und die Vorbereitung und Präsentation der Sitzungen der Stadtratsgremien. Deshalb habe man einen „Generalisten“ gesucht, so Habermann. Und in Martina Illgner gefunden. „Sie bringt fachlich alles mit“, so Habermann. Er war sicher, dass sie „reinpasst“. Zur Vorstellung hatte sich die vollständige Amtsleiterrunde im Bürgermeisterzimmer eingefunden: Aurelija Igel-Hauchwitz (Hauptamt), Wilhelm Rottenkolber (Finanzverwaltung), Manfred Listl (Ordnungsamt) und stellvertretender Bauamtsleiter Helmut Baumann sowie Josef Hell, der dafür seinen Urlaub unterbrach.
Illgner tritt ihre Stelle in Aichach am 1. Dezember an, Josef Hell geht Ende Dezember in den Ruhestand. Die Überschneidung war durchaus so gewünscht, sagte Habermann. Schließlich laufen in der Stadt große Projekte wie die Städtebauförderung, der Hochwasserschutz mit dem Grünzug an der Paar oder die Baumaßnahme am Bahnübergang. Illgner freut sich auf die neue Stelle. „Aichach hat eine Charmeoffensive gestartet, der ich als Mensch und Architektin nicht widerstehen konnte“, sagte sie gestern. So habe ihr bei einer Radtour mit ihrer Tochter durch Aichach bei der Suche nach dem richtigen Weg gleich eine andere Radlerin geholfen. Aichach sei eine „reizende Stadt“, die Aufgaben „spannend“. Sie werde sich gerne damit auseinandersetzen, insbesondere mit der Stadtentwicklung. Ein Thema, mit dem sie aus ihrer jetzigen Position in Königsbrunn vertraut ist.
Über Umwege zum Architekturstudium
Dort leitet die Augsburgerin seit 2010 das technische Bauamt. Auf dem Weg dorthin machte sie nach dem Abitur 1984 allerdings erst einmal einen Umweg über die Verwaltung. Im gehobenen Dienst war sie in der Bauabteilung der Regierung von Schwaben und in der Verwaltungsgemeinschaft Gessertshausen tätig, bevor sie 1993 ihrem „alten Wunsch“ folgte und Architektur studierte. Danach arbeitete sie als angestellte, später freiberufliche Architektin. Schon damals war Städtebau einer ihrer Schwerpunkte. Illgner ist auch Energieberaterin. Seit Oktober 2010 leitet sie das technische Bauamt in Königsbrunn „mit viel Leidenschaft und Freude“.
Ihre Aufgabe in Aichach sieht sie nicht als reine Verwaltungsaufgabe. „Es geht auch darum, Bewusstsein für Gestaltung, Architektur und Stadtplanung zu schaffen“, sagt sie. Jetzt will sie erst einmal ankommen und sich einarbeiten. (bac)
Die Diskussion ist geschlossen.