Was Europa eint und trennt
Aichach-Friedberg (AN) - Im Rahmen des Comenius-Schulprojektes trafen Schüler der Fachoberschule (FOS) Friedberg im holländischen Alkmaar mit Jugendlichen aus den Partnerschulen in Spanien und den Niederlanden zusammen. Der Austausch diente nicht nur dem Zweck, Einblick in die unterschiedlichen Schulsysteme zu erhalten, sondern auch an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten, das den Titel "Geburt und menschliche Entwicklung in den europäischen Kulturen" trägt.
In der "Willem Blaeu"-Schule in Alkmaar staunten die jungen Friedberger über die sehr guten Englisch-Kenntnisse der niederländischen Schüler. Ein Grund dafür ist, dass dort fast jede zweite Stunde auf Englisch gehalten wird. Der Unterricht dauert täglich bis 16 Uhr. Den holländischen Schülern stehen circa 30 PCs zur Recherche während der Freiarbeitsphasen zur Verfügung, ebenso größere und kleinere Gruppenräume zum Arbeiten in Gruppen und ein eigener Präsentationsraum. Das sind Raumverhältnisse und eine PC-Ausstattung, von der Schüler und Lehrkräfte der FOS Friedberg nur träumen können. Zudem hat die Schule für die Mittagsverpflegung eine große Schulkantine und einen "Detention room", in den störende Schüler von den Lehrkräften geschickt werden.
Internationale Besetzung der Gruppen
In Gruppen mit jeweils einem deutschen, einem spanischen und zwei holländischen Schülern beschäftigen sich die Jugendlichen mit Themen wie "Vorgeburtliche Entwicklung", "Entwicklung eines Babys im ersten Lebensjahr" oder "Geburtenraten und deren Entwicklung während der letzten hundert Jahre". Die Informationen wurden aufbereitet und der ganzen Gruppe und den Lehrern präsentiert. Interessant war dabei der interkulturelle Vergleich zwischen den Niederlanden, Deutschland und Spanien bei den verschiedenen Themen. Bei der gemeinsamen Gruppenarbeit konnte man erkennen, dass es holländische und auch deutsche Schüler gewohnt sind, selbstständig zu arbeiten, den spanischen Schülern fiel das eher schwer.
An einem Tag stand auch ein Ausflug ins nahe gelegene Amsterdam auf dem Programm. Die Schüler "erfuhren" außerdem im wahrsten Sinne des Wortes auch kleine Unterschiede der Kulturen, als sie von ihren Gasteltern ein Fahrrad zur Verfügung gestellt bekamen und damit alle Wege zurücklegen mussten, was für manche Schüler ungewohnt war. Beeindruckend waren auch die gut ausgebauten Fahrradwege, die Offenheit der Menschen, der Gratiskaffee in Supermärkten und die vielen Kneipen. Der Abschied fiel den Schülern nach fünf gemeinsamen Tagen, in denen so manche europäische Freundschaft geschlossen wurde, sehr schwer.
Wiedersehen bereits fest eingeplant
Einige Schüler werden sich jedoch im nächsten Jahr in Friedberg wieder treffen. Eine holländische und eine spanische Delegation aus Lehrkräften und Schülern wird im März 2008 an die FOS Friedberg kommen, wo sie dann ihre in der Zwischenzeit erstellten Präsentationen und Filme unter anderem zum Thema "Veränderung von Erziehung und Schule in den letzten hundert Jahren" zeigen und vergleichen und gemeinsam weiter am Projekt arbeiten werden.
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