Messermord: Im Wahn zugestochen?
Augsburg/Meitingen Es kann ein "Tyrannen-Mord" gewesen sein, die Bluttat vom 13. August vorigen Jahres in Meitingen-Herbertshofen. Auf offener Straße und später in einem Postauto, in das sich das Opfer geflüchtet hatte, stach ein Sohn auf seinen 68-jährigen Vater ein. Im Prozess gegen den des Mordes beschuldigten 39-Jährigen, der gestern vor dem Landgericht Augsburg begann, offenbarten Zeugen beklemmende Familienverhältnisse.
Gleichwohl verriet die Aussage des Angeklagten, der vor Gericht scheinbar emotionslos die Tat in allen Einzelheiten zugab, noch etwas anderes. Der Facharbeiter, ein gut gekleideter, groß Mann mit gewinnenden Äußerem, leidet an Wahnvorstellungen. Nach seiner Festnahme stellte ein Gutachter fest, dass er psychisch krank ist. Mehrfach sprach der Angeklagte von anonymen Drohungen, der er schon während seiner Kindheit erhalten hätte. Vom Gift im Zucker, vor dem ihn ein Anrufer gewarnt hätte. Nachdem er mehrmals Symptome einer Vergiftung bei sich festgestellt hätte, habe er jedes Mal vor dem Verlassen der Wohnung und nach seiner Rückkehr den Inhalt seines Kühlschranks fotografiert. Um feststellen zu können, ob jemand etwas herausgenommen hat.
Zum Prozessauftakt hörte das Gericht mehrere Augenzeugen des Verbrechens. Eine Hausfrau war beim Fensterputzen durch Hilferufe aufmerksam geworden. Sie sah zwei Männer durch den Garten rennen und dachte, es handelt sich um eine Rauferei. Anders, der Paketzusteller, der bei Rückkehr zu seinem Fahrzeug zwei Männer auf sich zurennen sah. Der Ältere blutverschmiert, sein Verfolger mit einem großen Küchenmesser in der Hand. "Da hab' ich auch Panik bekommen", gestand der 46-Jährige. " Ich dachte nix wie weg, Du musst Hilfe holen." Am raschesten wäre dies mit einem Handy gegangen. Doch der Zusteller hatte keines. Und so fuhr er einige Hundert Meter weiter, wo er in einen offen stehendes Haus lief und die Polizei alarmierte.
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