Wer drei Kinder hat, zahlt am wenigsten
Das Einheimischenmodell für ein neues Baugebiet in Deuringen unterstützt ortsansässige Familien. Preis bei 290 Euro
Junge, ortsansässige Familien mit geringem Einkommen will die Stadt Stadtbergen mit ihrem Einheimischenmodell im dritten Teil des Baugebiets Nördlich von Deuringen unterstützen. Dies beschloss der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig.
Zwar beträgt der Grundstückspreis, der sich stark am aktuellen Bodenrichtwert orientiert, regulär 290 Euro pro Quadratmeter. Aber je nach Einkommen, Kinderzahl, Dauer des Wohnsitzes im Stadtgebiet und ehrenamtlichem Engagement kann sich der Preis um ein Viertel – maximal auf 217,50 Euro – reduzieren. Nach einem detaillierten Fragebogen werden Punkte vergeben – je mehr Punkte, desto mehr Rabatt gibt es auf den Preis. Wer als Stadtberger zum Beispiel drei Kinder hat, kommt bereits in den Genuss des höchstmöglichen Rabatts. Etwa 23 Baugrundstücke in unterschiedlicher Größe stehen in dem neuen Baugebiet nahe der B 300 demnächst zum Verkauf. Die Erschließung ist derzeit in vollem Gange.
Lediglich Roswitha Merk (CSU) bemängelte, dass sich Bürger, die erst ein Jahr in Stadtbergen wohnen, bewerben können. Sie plädierte für eine Anhebung auf fünf Jahre. Allerdings sieht das Punktesystem nur einen Punkt pro Wohnjahr vor.
Auf Nachfrage von Stephanie Benz von den Grünen, wurde deutlich, dass der Stadtrat für eine energetische Bauweise später noch Prämien beschließen könnte. Diese wurden beim Baugebiet Deuringen-Nord ausgezahlt, an anderen Stellen im Stadtgebiet seither nicht.
Zum Lärmschutz in dem neuen Baugebiet beschloss der Stadtrat außerdem, keine weiteren Maßnahmen außer dem bereits aufgeschütteten Wall – trotz einzelner abweichender Meinungen ebenfalls einstimmig. Jedoch soll bei Sanierungsmaßnahmen an der B 300 in der Zukunft auf das Aufbringen von lärmmindernden Fahrbahnbelag gedrungen werden.
Dies sei ausreichend, nachdem eine in Auftrag gegebene Verkehrszählung keinen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den offiziellen, jüngsten Zahlen des staatlichen Bauamts aus dem Jahr 2010 ergeben hatte. So passierten die B 300 im Abschnitt Deuringen bis zur Listle-Kreuzung bei der Untersuchung Ende Juli im Durchschnitt täglich zwischen 29000 und 35000 Fahrzeuge – die meisten werktags. Andreas Kotter von der CSU meinte: „Wenn man ein Gutachten in Auftrag gibt, muss man auch das Ergebnis akzeptieren.“
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