Ein neues Feuerwehrhaus für Lauterbrunn
Zwei Kommandanten zählen ihre Probleme auf
Heretsried Der Gemeinderat genehmigte den beiden Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren Heretsried, Harald Refle, und Lauterbrunn, Robert Kraffczyk, am Dienstagabend in der Sitzung jeweils längere Wunschzettel. Kommandant Kraffczyk bat außerdem darum, sich im Zuge der Dorferneuerung über ein neues Feuerwehrhaus Gedanken zu machen.
Er prangerte eine nicht zumutbare Situation in Lauterbrunn an. Das Feuerwehrhaus sei viel zu klein, der Putz falle von den Wänden, und bei starkem Wind öffneten sich die Tore des Hauses von allein. Zum Umziehen der Feuerwehrleute müsse das Feuerwehrauto herausgefahren werden. Vorstellen könne er sich ein Bürgerhaus – ähnlich dem in Laugna – mit integriertem Feuerwehrhaus.
Erforderlich seien mindestens zwei Stellplätze, sanitäre Anlagen, eine Umkleide für die Feuerwehrdamen. Wünschenswert wären ein Schulungsraum, eine Werkstatt, ein kleines Büro sowie ein Schlauchtrockenturm. Um die Schläuche zu trocknen, fahren die Lauterbrunner nach Welden. Der Schlauchturm habe einen Synergieeffekt für die Heretsrieder Kollegen. Uniformen und Kleidung bewahrt der Lauterbrunner Kommandant derzeit daheim im Keller auf.
Der Gemeinderat war mit dem Bau eines Feuerwehrhauses in Lauterbrunn einverstanden. Für die Planung wird ein Ausschuss gebildet, dem die Kommandanten aus Lauterbrunn und Heretsried, ihre Stellvertreter, die Vorsitzenden der Lauterbrunner Vereine und Räte aus Lauterbrunn angehören sollen.
Anschließend ging es an die Ausstattung der Feuerwehren. In Lauterbrunn wird dringend Kleidung für die Feuerwehrjugend benötigt. Auf der Wunschliste standen ein Stromerzeuger (6500 Euro) und zwei Leuchten (2500 Euro), die gemeinsam mit der Heretsrieder Feuerwehr genutzt werden sollen. Zudem brauche die Feuerwehr dringend neue Schläuche, sagte Kommandant Kraffczyk. Die ältesten stammen aus den 1970er-Jahren, ständig gehe einer kaputt.
Eieruhren, privates Werkzeug und defekte Funkgeräte
Nachdem bisher das private Werkzeug genutzt wird, möchte die Feuerwehr außerdem einen Werkstattwagen mit Einrichtung (2500 Euro). Ebenfalls in Kooperation mit Heretsried soll ein Hochleistungslüfter (3500 Euro) genutzt werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 20000 Euro.
Kraffczyks Kollege aus Heretsried, Kommandant Harald Refle, bemängelte das Fehlen von Überhosen für die Atemschutzträger. Die Feuerwehrhelme müssten dringend ersetzt werden. Refle erklärte, dass die Kleidung bisher noch nie gereinigt worden sei. In seinen Augen sei dies jährlich notwendig.
Die defekten Funkgeräte im TSF sollen ersetzt werden (1400 Euro). Der Einsatz der Atemschutzträger wird im Augenblick mit drei Eieruhren kontrolliert. Stattdessen wünscht sich Refle ein Überwachungsboard (300 Euro). Weiter auf der Wunschliste: Handscheinwerfer (1600 Euro), ein Werkzeugwagen, Haltegurte, Schläuche, Feuerwehrstiefel und -handschuhe sowie ein Nasssauger. Die Gesamtausgaben belaufen sich auf 16500 Euro. Rat Thomas Liepert fragte, wie es sein könne, dass so viel Material nicht mehr zeitgemäß sei. Er wisse, dass dies nicht der Fehler der heutigen Kommandanten sei. Künftig sollten Bestandslisten geführt werden. Rat Winfried Jacob sagte, man brauche angesichts der hohen Investitionssumme nicht zu jammern. Das Geld habe man in der Vergangenheit gespart. Der Gemeinderat beschloss, die Ausgaben in den Haushalt 2013 einzuplanen. Sofort angeschafft werden die Reifen für das Heretsrieder Feuerwehrauto (600 Euro) und zwei Werkstattwagen.
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