Das Miteinander ist Grundgedanke im Rathaus
Haushaltsloch hemmt Dorfentwicklung in Adelsried
Adelsried Im Frühjahr 2008 wählten die Bürger in Adelsried neue Vertreter in den Gemeinderat. Eine Besonderheit brachte diese Wahl zustande: Das bislang ehrenamtlich geführte Amt des Bürgermeisters wurde hauptamtliche Aufgabe. Die Adelsrieder übertrugen diese an Erna Stegherr-Haußmann (SPD), die heute sagt: „Ich denke, im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten habe ich ordentliche Arbeit geleistet, nicht zuletzt auch dank der Mitarbeiter im Rathaus und der guten Zusammenarbeit im Gemeinderat.“
Das Miteinander sei ein Grundgedanke auch für die nächsten drei Jahre, bestätigt Gemeinderat Walter Zirch, der der CSU-Fraktion zugehörig ist. Und Stefan Kramer (FWG), ein alter Hase im Gemeinderat, da er bereits die dritte Periode für seinen Heimatort tätig ist, sagt dazu: „Es ist gut, dass bei uns bei vielen Themen ein Konsens herrscht.“
Also alles Friede, Freude, Eierkuchen in Adelsried? Nicht ganz, hört man Walter Zirch über die vergangenen drei Jahre sprechen: „Im Zuge der Dorfentwicklung haben wir zwar einen Masterplan entwickelt, doch wichtige Punkte daraus sind auf der Strecke geblieben.“ Als ein Beispiel dazu moniert Zirch, dass die selbst gesetzte Frist für eine Aktualisierung des Flächennutzungsplans ausläuft und nichts passiert sei. Auch hätte er sich bezüglich des Baugebiets „Im Wölfle“ gewünscht, „dass sich die Gemeinde bei der Umsetzung der östlichen Seite massiver hätte durchsetzen müssen.“ Stefan Kramer spricht ebenfalls das Baugebiet an, jedoch mit anderem Tenor: „Was wir gut gemacht haben, ist, dass wir trotz der erschließungsrechtlichen Probleme den westlichen Abschnitt des Baugebiets auf die Beine stellen konnten.“
Schnelles DSL noch in diesem Jahr
Dem schließt sich die Bürgermeisterin Erna Stegherr-Haußmann an. Sie erweitert die Positivliste für Adelsried: „Nicht nur in Sachen Bildung, Sicherheit und Umweltbelange haben wir den Ort weitergebracht, sondern auch verschiedene Sanierungsprojekte erfolgreich erledigt.“ Ihr sei klar, dass gerade Sanierungen eine Hauptaufgabe für sie darstellen. Außerdem, „werden Energie und der demografische Wandel nicht nur für uns zentrale Themen sein, die wir in Zukunft angehen müssen.“ Alle drei Befragten freuen sich darüber, dass noch in diesem Jahr Adelsried mit schnellem DSL bestückt werden wird. „Das ist für Gewerbetreibende inzwischen das Kriterium, um sich anzusiedeln“, äußert sich Zirch dazu. Dem stimmt die Bürgermeisterin zu, zeigte sich aber sehr enttäuscht, dass seitens der Räte abschlägig über eine Erweiterung des ortsansässigen Küchenstudios entschieden wurde.
Dass das Projekt „Bücherzug“ mangels Haushaltsgeld nicht realisiert wird, bedauert neben Stegherr-Haußmann auch Stefan Kramer: „Der Bücherzug war so eine tolle Idee, die allen gefiel, doch das Projekt ist ein echtes Haushaltopfer geworden.“ Dranbleiben müsse man zum einen an der Ortsumfahrung und am Dorfentwicklungsplan meinten Kramer und Zirch. Dem stimmt Stegherr-Haußmann zu und sagt in Bezug auf das Haushaltsloch: „Unser Ort hat eine komplette Infrastruktur, die es zu erhalten gilt.“ Ihr sei auch klar, dass vieles, was sie tue, wenig spektakulär wirke. Dafür, so sagt sie selbstbewusst, sei sie aber auch nicht gewählt worden.
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