Lachen auf Rezept
Mit viel Charme, tiefgründigem Humor und Sticheleien begeistern die Traumfraun in Zusmarshausen
„Therapieren durch Akupointieren“: Das ist das Motto der beiden Traumfraun aus dem Allgäu, als sie die Kabarettbühne in Zusmarshausen betreten. Eine Therapie durch Pointen, die die Lachmuskeln der Kabarettfreunde wie Nadelstiche treffen.
Bekleidet mit weißen Arztkitteln, bewaffnet mit charmanter Rhetorik und Scharfsinn, witzeln die Kabarettistinnen über das Alttagsleben, große Politik und Irrsinn. Für Veganer oder, wie die beiden sie nennen, „Vegetierier“, haben die zwei „Muttertiere“ dabei genauso wenig Verständnis wie für über die Maßen ambitionierte Eltern, die ihre Kinder am liebsten nur mit Reiswaffeln und Apfelschnitzen großziehen wollen. Manchmal träfen sich die Kabarettistinnen sogar am Samstagnachmittag im Supermarkt und steckten den leidenden Kleinen heimlich Schokoriegel zu. Auch für große Themen wie den Klimawandel haben die Allgäuer Powerfrauen nützliche Tipps parat. Anschaulich wird das Problem der Erderwärmung anhand des weiblichen Körpers erklärt. Wichtig, um den Energieproblemen entgegenzuwirken, sei vor allem eine „lipide Dämmung“ im Bauchbereich. „Wie man sieht, investiere ich schon lange in meine Dämmung“, scherzt eine der beiden „Traumfraun“. Bei ihrem Mann sehe das momentan noch ein wenig anders aus: „Die Frage ist: Rentiert es sich noch, in die Fassade zu investieren, oder greift da schon der Denkmalschutz?“ Zwischendurch kommen die Allgäuerinnen Claudia Lau und Elke Hermann dann auch noch ihrem Bildungsanspruch nach. Modern, frei und derb werden literarische Klassiker wie Schillers „Bürgerschaft, Mörikes „Frühling“ oder Goethes „Erlkönig“ neu interpretiert und nachgespielt. Ist es bei Goethe noch der Vater, der so spät durch Nacht und Wind mit seinem Kinde reitet, fährt bei der Interpretation der Traumfraun plötzlich eine Mutter mit 17-jährigem Sohn am Steuer durch die nächtliche Nebellandschaft. Natürlich sorgt die Kombination aus überbesorgter Mutter und übercoolem Sohn dazu, dass der am Ende lieber nach Hause laufen möchte.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.